Sascha Praet
Als „Metamorphose“ wird allgemein der Wandel der Gestalt oder Form verstanden. Nicht selten ist diese Veränderung unumkehrbar.
Das Wort „Metamorphosis“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Umwandlung. In der Botanik beschreibt der Begriff die funktionale Anpassung der Grundorgane einer Pflanze an neue Umstände oder Aufgaben. Die Anpassung ist in diesem Fall nur evolutionär möglich – also über viele Generationen von Pflanzen. Ganz anders wird die Metamorphose in der Zoologie verstanden: Hier ist der Wandel auf den Lebenszyklus einiger Tiere bezogen. Nämlich die Lebewesen, deren Jugendstadium in Form und Gestalt vom Erwachsenenstadium abweicht. So durchlebt die Schmetterlingslarve sogar drei Stadien: von der Raupe über die Verpuppung zum Schmetterling. In der Tierwelt unterscheidet sich dieser Vorgang teilweise drastisch. Er kann so weit gehen, dass, im Fall des Schmetterlings, sich die Raupe im Kokon fast vollständig selbst verdaut und ein nahezu komplett neuer Organismus heranwächst.
In der Geologie versteht man unter einem „metamorphen Gestein“ ein von seiner
ursprünglichen mineralogischen Zusammensetzung abweichendes Gestein. Änderungen des Drucks oder der Temperatur (aber nicht das Schmelzen) lösen die Metamorphose bei Gesteinen aus. Grob kann man die Veränderung in eine Phasenumwandlung (Minerale reagieren miteinander zu neuen Mineralen) und eine Gefügeumwandlung (Schichtbildung durch Kristallisation) unterteilen.
In der Mythologie betreffen Metamorphosen hauptsächlich Götter oder Menschen, die ihre Gestalt meist in ein Tier, einen anderen Menschen oder seltener in etwas Dingliches verwandeln. Mythologische Metamorphosen findet man in fast allen Kulturen. Vor allem Götter sind zu diesen befähigt. Permanente Verwandlungen sind in den Mythen meist Bestrafungen der Götter. Berühmtes Beispiel ist Lots Frau, die zur Salzsäule erstarrte, als sie sich, wider Gottes Warnung, auf der Flucht aus Sodom zur Stadt umdrehte.
In der Kunst werden Metamorphosen sehr häufig als Übergang von einem Lebewesen oder Objekt in ein anderes dargestellt. Metamorphosen in Kunst und Design sind oft an mythische oder zoologische Wandlungen angelehnt.
Querverweise: Kristallisation
Quellen
Wikipedia, Eintrag „Metamorphose“, http://de.wikipedia.org/wiki/Metamorphose [Zugriff am 17.6.2014]
Bell, Adrian D.: Plant Form. An Illustrated Guide to Flowering Plant Morphology, Portland, London 2008.
Dorschel, Andreas: Verwandlung. Mythologische Ansichten, technologische Absichten, Göttingen 2009.