Interface Design Mailingliste: [Interface] Navigational Cues...

Autor: Marian Steinbach (marian_at_ds.fh-koeln.de)
Datum: Don 20 Apr 2000 - 21:14:44 CEST



...on User Interface Design to Produce Better Information Seeking on the Worl Wide Web

Diesen Artikel habe ich gefunden, als ich über http://searchpdf.adobe.com/, eine Suchmaschine eigens für PDF-Dateien, gestöbert habe. Der Vorteil der Suchmaschine ist, dass die Fundstücke häufig einigermaßen relevante Artikel sind, denn den Aufwand, ein PDF zu erzeugen, betreibt man (noch) nicht für jede beliebige Äußerung.

Der Artikel:
http://dlib.computer.org/conferen/hicss/0001/pdf/00015028.pdf (1999, Choenjit Rumpradit und Michael L. Donnell)

Es dreht sich relativ grundlegend um Navigation auf Websites. Es wird in einer sehr methodischen Studie ermittelt, wie nützlich

  • Hypertexte, also lesbare Texte mit verlinkten Worten
  • Indizees (Listen), also linieare Ansammlungen von Links
  • Image-Maps, also verlinkte Grafiken und
  • Kontext-Pfade, also den "Ast" eines gedachten "Baumes" abbildende Zeilen sowie
  • mehrere Kombinationen der oben genannten Systeme

zum Navigieren innerhalb einer abgeschlossenen Website sind. Hierzu wurden dieselben Informationen mit verschiedenen, einfachen Navigationstools zugänglich gemacht. Zahlreiche Studenten, deren Lern-Vorlieben ("learning style preferences") vorher zwischen auditiv, kinesthetisch und visuell bestimmt wurden, hatten verschiedene Fragen anhand der vorliegenden Site zu beantworten.

Ermittelt wurden

  • Geschwindigkeit der Beantwortung
  • Genauigkeit der Antwort
  • "Conciousness", was meinen sollte, inwiefern die Leute wissen, wo sie sich befinden und ob sie ein Bild der Site haben, durch die sie sich bewegen.
  • Zufriedenheit (der Nutzer).

Das Ergebnis zeigt, dass alle Gruppen (alle Lern-Typen) mit Sites am besten umgehen konnten, die unter Zuhilfenahme des Kontext-Pfades zu navigieren waren. Dabei bestand die eigentliche Navigation entweder aus Linklisten (Indizees) oder Image-Maps. Visuell orientierte Menschen scheinen übrigens letztere zu bevorzugen, was nicht verwundert.

Zur Klärung: Ein Kontext-Pfad ist das, was vermutlich über das Web-Directory (oder soll ich Portal sagen?) "Yahoo" Verbreitung gefunden hat. Es werden verschiedenen Navigationsebenen hintereinander aufgereit, also etwa

  Home > Produkte > Instrumente > Pianos

wobei der letze Eintrag i.d.R. die aktuelle Position bzw. das aktuelle Dokument bezeichnet. Natürlich kann man über ein solches Tool nur "aufwärts" navigieren, wenn die Elemente verlinkt sind. Wichtig scheint jedoch die Bedeutung zur feststellnuf der Position zu sein, so dass Benutzer sich ein Bild (mental modell) der Site machen können.

Lesen des artikels lohnt sich trotzdm noch ;-)

Gruß vom

Marian



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