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Interface Design Mailingliste: [Interface] Intuitive Software Interfaces : Intuition und Kognition, Äpfel und Birnen
Autor: Philipp Heidkamp (heidkamp_at_syntax-design.de)
die Diskussion über Intuition verfolge ich ja mit großem Interesse. Aber sind wir schon so weit, daß wir ein Programm wie Excel intuitiv bedienbar nennen würden - egal ob mit vorgegebenen oder selbst kreierten Menüs? Ausserdem sollten wir die Grenzen zwischen der intuitiven und adaptiven Interfaces ziehen bzw. uns bewußt sein, daß dies zwei Kategorien (mit einer Schnittmenge) sind. Zwischen der detaillierten Betrachtung dieser Position und der Beanspruchung der KI liegen m.E. viele Bereiche, die designrelevant und interessant sind. Intuition greift auf bereits “gelernte³ (kulturspezifische) Patterns zurück. Dieser Lernvorgang kann aus unserem Bewußtsein gerückt sein, da er Jahre oder Jahrzehnte zurückliegt, er kann aber auch ein kurz zurückliegender Kognitiver Prozess sein, der uns in unserer momentanen (sei es hier einmal eine digitale) Umgebung Orientierungshilfen gibt, die für und "unbewußt" ablaufen. Ein einfaches Beispiel ist: Groß=nah, bedeutsam; klein= entfernt, weniger bedeutend. Das haben wir gelernt, das entspricht unserer Alltagswahrnehmung. Und das können wir auf die Decodierung oder Interpretation eines (visuellen) Sachverhaltes anwenden. Um die Achse Kunst und Technologie zu strapazieren fällt mir hier ein bewährtes Beispiel von Charlotte Davies ein, Osmose, ein Interface, für das der "Benutzer" in eine 3D-Welt eintaucht und dabei die Navigationsmöglichkeiten hat, die ein Taucher auch hat. Das ist intuitiv, muss aber im übrigen auch von manchem Nutzer erst "gelernt" werden. Die Frage stellt sich ja nun, inwieweit unsere (Design)Anforderungen an Intuition sich auf eine Anwendung beziehen lassen, die zumindest Hardwareseitig auf momentane Settings (Monitor/Projektion, Pointing Device wie z.B. Maus) zurückgreift. Die Definition solcher Randbedingungen halte ich in einer Diskussion für unabdingbar, da man ansonsten immer Äpfel mit Birnen oder eben eine 3D-Software mit der Workbench oder eben der oben beschriebenen Anwendung Osmose (hinkend) vergleicht. Wenn man das schöne Model von Jesse James Garret (jjg.net) heranzieht dann steht noch die Unterteilung in ein "information-oriented" und ein "task-oriented" interface zur Diskussion. Auch nur Theorie, da er das Modell auf Websites bezieht und eine wunderschön klar nachvollziehbare Struktur hervorragend beschriebener Einzelschritte definiert. Aber das lässt sich leider für eine Vielzahl interessanter, innovativer Anwendungen nicht trennen, da beide Komponenten relevant sind. Aber immerhin, und deshalb schätze ich dieses Modell, beschreibt es die Schritte und Aspekte im Entwurfsprozess. Sollten wir also weiter über Intuitive Interfaces diskutieren, so sollten wir auch klären bzw. übereinkommen über welche Interfaces wir sprechen wollen. Philipp Heidkamp Abmelden: <http://www.ds.fh-koeln.de/listen/?mode=unsubscribe&id=interface> Archiv: http://www.ds.fh-koeln.de/~marian/interface/
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Letzte Aktualisierung: Son 04 Jul 2004 - 14:33:24 CEST KISD - Köln International School of Design: http://kisd.de/ Subscribe der Mailingliste: Majordomo@kisd.de?body=subscribe+interface mit subscribe interface im Body. |