Material als Akteur
  • Start
  • Arbeiten
  • Index
  • Kontakt
Vom Leben der Stoffe

Index


     

Effektglas



Lea Betke, Ekaterina Rusakova

Als Effektglas lassen sich verschiedene Materialien für Requisiten an Theatern und bei Film- und Fernsehproduktionen bezeichnen, die zur Darstellung zersplitternden Glases verwendet werden. Bis in die 1980er Jahre wurde hierfür sogenanntes Zuckerglas, eine großflächig kristalline Zuckermasse, eingesetzt, die echtem Glas sehr ähnlich ist. Heute wird meist ein Kunststoffglas verwendet, das verschiedene Namen wie etwa Filmglas, Theaterglas, Effekt-Bruchglas oder Crashglas trägt.

Chemikalien: Destilliertes Wasser, Haushaltszucker. Durchführung: Eine ca. 30-prozentige wässrige Lösung von Haushaltszucker in destilliertem Wasser herstellen. Diese Lösung über dem Gasherd eindampfen, bis sie stark sirupös wird. Überhitzung vermeiden, da sonst Karamellisierung eintritt. Die Schmelze abkühlen. Sie wird dann glashart. Hinweis: Wenn die eingedampfte Zuckerschmelze nach dem Abkühlen weiß wird, hat man nicht stark genug erhitzt. Sie ist kristallisiert und nicht glasartig geworden. Man muss dann noch mehr „an die Grenzen” bis zur Karamellisierung gehen. Auswertung: Zuckerglas ist den echten Gläsern (z.B. Fensterglas) recht ähnlich. In beiden Fällen kühlt das Schmelzprodukt aus, ohne zu kristallisieren, so dass man in diesen Fällen von einer unterkühlten Schmelze spricht. Im Unterschied zu den polymeren Gläsern, die man aus Gemischen mehrerer anorganischer Rohstoffe (vor allem Siliciumdioxid) herstellt, wird beim Zuckerglas lediglich ein niedermolekularer organischer Stoff als Ausgangsprodukt verwendet. Aufgrund der niedrigen Schmelztemperatur von Zucker, der guten Verformbarkeit seiner zähflüssigen Schmelze und seiner unbedenklichen Verwendung als Lebensmittel wird er als Rohstoff für kunstvolle Objekte in der Patisserie verwendet. So werden Verzierungen, wie farbige Blumen oder geblasene Kugeln, aus Zuckerglas hergestellt. Da die Härte von Zuckerglas gering ist, sind auch deren Splitter um ein Vielfaches ungefährlicher als die der echten Gläser. Deshalb bestehen viele Film- und Theaterrequisiten (z.B. Flaschen und Fenstergläser), die auf einem Kopf zerschlagen werden oder durch die ein Schauspieler springt, aus Zuckerglas.

Querverweis: Organisch

Quellen:

digitalvideoschnitt.de, Eintrag „Zuckerglas“, digitalvideoschnitt.de/services/glossar/z/zuckerglas.html [Zugriff am 1.7.14]

 



Hinterlasse eine Antwort Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>


 

     

Weitere Indexbegriffe


Schizophrenie

Silviu Guiman, Julius Tüting

Im Hinblick auf das Material ist mit Schizophrenie keine eigentlich dem Material innewohnende Eigenschaft wie Härte oder Zugfestigkeit gemeint. Die Schizophrenie des Materials ist vielmehr die Mannigfaltigkeit unvereinbarer, von einem Individuum durchgeführter Deutungen im Hinblick auf ein Material.

mehr...
Sensor

Agustina Andreoletti, Alice Rzezonka 

„Sensor „ist etymologisch auf das lateinische Wort „sentire“ (dt. „fühlen“ oder „empfinden“) zurückzuführen. Im technischen Sinne handelt es sich um ein Bauteil, das physikalische oder chemische Eigenschaften der Umgebung erfasst und in eine qualitative oder quantitative Messgröße übersetzt. Hierbei werden physische oder chemische Impulse in elektrische Signale transformiert, die einem Mikrocontroller übermittelt werden können, welcher diese Daten für die Weiterverarbeitung in einem externen Computersystem interpretiert. 

mehr...
Automat

Agustina Andreoletti, Alice Rzezonka

„Automat“ beschreibt grundsätzlich ein System oder eine Vorrichtung, welche einen Vorgang selbstständig steuert, reguliert oder ausführt. Alltägliche Vorgänge, wie beispielsweise das Angehen des Lichtes beim Öffnen der Kühlschranktür, sind automatisierte Prozesse.

mehr...
Signal

Alexandra Agafonova

Das Signal ist ein Symbol (Zeichen, Code), das durch ein System in einem bestimmten Raum über einen Kommunikationskanal übermittelt wird. Die Signale werden durch zeitlich-periodische Funktion mit den Parametern Frequenz und Amplitude beschrieben und können analog oder digital dargestellt werden.

mehr...




logo2

 

© Köln International School of Design 2014



  • Start
  • Arbeiten
  • Index
  • Kontakt