Am 27. Januar haben sich Studierende der KISD in Köln zusammengefunden, um Stolpersteine zu reinigen und damit ein Zeichen des Gedenkens zu setzen. Was als kleine Initiative begann, hat sich zu einer kollektiven Aktion entwickelt, die nun regelmäßig stattfinden soll.
Am 27. Januar, dem Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, haben sich Studierende der KISD zusammengefunden, um Stolpersteine in der Kölner Südstadt und im Belgischen Viertel zu reinigen. Die Initiative entstand aus einer persönlichen Erfahrung eines KISD Studenten und entwickelte sich schnell zu einer gemeinschaftlichen Aktion: Innerhalb kurzer Zeit fanden sich elf Mitstudierende, die sich der Idee anschlossen und gemeinsam mehr als 300 Stolpersteine säuberten.
Normalerweise reinigt Student Niklas Brungs jedes Jahr am 27. Januar alleine Stolpersteine. Dieses Jahr kam ihm der Gedanke, die Initiative auszuweiten und Mitstudierende and der KISD einzuladen. Ein einfacher Aufruf im internen Netzwerk führte zu einer sofortigen und begeisterten Resonanz.
Die Gruppe nutzte die App “Stolpersteine NRW“, um die Standorte der Steine zu lokalisieren und mehr über die Schicksale der Menschen zu erfahren, denen diese Steine gewidmet sind. In Kleingruppen aufgeteilt, wurden verschiedene Bereiche systematisch gereinigt. Dabei ergaben sich viele Gespräche mit Passant:innen, die die Aktion interessiert verfolgten, Fragen stellten und ihre Zustimmung ausdrückten. So konnte die Erinnerung ohne Worte, sondern durch eine konkrete Handlung präsent gehalten werden.
Für viele der beteiligten KISD Studierenden war die Reinigung der Stolpersteine eine bewegende Erfahrung. Die Namen und Geschichten hinter den Steinen zu lesen, machte die Vergangenheit greifbar und erinnerte daran, wie wichtig es ist, das Gedenken wachzuhalten. Die Initiative soll daher nicht bei dieser einmaligen Aktion bleiben: Zukünftig planen die Studierenden, quartalsweise gemeinsam auf die Straße zu gehen und weitere Stolpersteine zu reinigen.
Hinweis: Falls du Lust hast, beim nächsten Mal auch dabei zu sein, halte Ausschau nach weiteren Aufrufen oder melde dich bei den Organisator*innen!
Fotos: Jared Scott, Corinna Schwager and Isabelle Fritsch