Die transdisziplinäre und internationale Veranstaltung »Intervenierendes Zeichnen«, bestehend aus einer Tagung und begleitenden Workshops, untersucht das Zeichnen als eine zeitlich und räumlich situierte Praxis des Lernens und Erkennens, durch die Wissensbestände nicht nur bewahrt und weitergegeben, sondern auch neues Wissen geschaffen wird.

Durch die Verbindung von Abstraktion und Visualisierung wird das Zeichnen als epistemisches Verfahren verstanden, das im Akt der Aufzeichnung und Neuordnung von Beobachtungen und Erfahrungen an der Entfaltung von Wissensgegenständen teilhat. 

Ausgang nimmt die Veranstaltung von Zeichnungen, die in ihrer Medialität zwischen Text und Bild verortet sind. Dabei treten Schrift und Zeichen neben die zeichnerischen Gebilde und verbinden das Sichtbare mit dem Lesbaren. Die so konzipierte Zeichnung fungiert nicht nur als Werkzeug der Aufzeichnung, sondern auch als Imagination oder Entwurf von Vorgängen, Bewegungen und Handlungen. Hier zeigt sich die Zeichnung als Eröffnung von Möglichkeiten und als Interventionswerkzeug. 

Dieser Aspekt der Zeichnung, mehr zu sein als das in ihr Sichtbare, verbindet Kontinuitäten des Entwerfens mit denen zeichnerischen Studiums, zeigt Zeichnung somit in einem umfassend zu verstehenden Bildungskontext – Bildung von Wahrnehmungs- und Darstellungsfähigkeit, Bildung von Erkenntnis, Bildung von Gebilden sowie Handlungen im öffentlichen Raum, die wiederum Ausgang für Bildungsprozesse werden. 

Die Veranstaltung fragt nach dem Interventionspotenzial der Zeichnung als praxisbasiertes Experiment in sozialen und kulturellen Kontexten. Mit der Entwicklung neuer zeichnerischer Formen und Praktiken der Kooperation, der Vermittlung und Recherche sowie der (digitalen) Vernetzung ist die Zeichnung in hohem Maße geeignet, Akte des Widerstands und der kollektiven Partizipation zu initiieren. Eine solche zeichnerische Praxis verschränkt Situationen mit Aktionen, kann dazu beitragen, marginalisierte Gruppen zu ermächtigen sowie soziales und ökologisches Verständnis zu entwickeln. 

Panels
1. Zeichnung zwischen Text und Bild
2. Zeichnung als Einspruch
3. Zeichnung als Bildung

Sprache
Englisch

Zeit
6.–8. Juni 2024

Ort
Köln International School of Design der TH Köln, Ubierring 40, 50678 Köln

Organisation
Prof. Dr. Gesa Foken (Hochschule Darmstadt) und Prof. Dr. Carolin Höfler (TH Köln)

Referent:innen
Canan Akoglu, Designskolen Kolding, Denmark > more
Peter Bertram, Royal Danish Academy of Copenhagen, Denmark > more
Mbaye Diop, Dakar, Senegal/Switzerland > more
Christian Driesen, Darmstadt University of Applied Sciences > more
Larissa Fassler, Berlin, Germany/Canada > more
Lidia Gasperoni, TU Berlin
Karin Krauthausen, Humboldt-Universität zu Berlin
Björn Kühn, BTU Cottbus-Senftenberg > more

Der Tagung geht ein Workshop zum kollektiven Zeichnen mit dem deutsch-französischen Zeichner und Architekten Lukas Hamilcaro, Marseille/Berlin, voraus.

Programm folgt in Kürze.


Details

  • Address Ubierring 40
  • City Köln
  • State / Province NRW
  • Post Code 50678
  • Country Deutschland

Date 6. June 2024 - 8. June 2024

Time 5:00 pm - 3:00 pm

Starts in 1 month 9 days 2 hours 34 minutes 20 seconds

KISDconferences

Komplexe Probleme im Design lassen sich nicht in den Grenzen eines einzelnen gestalterischen oder wissenschaftlichen Faches lösen. Sie benötigen das Wissen und die Fähigkeiten von Forscher:innen aus unterschiedlichen Wissenschafts- und Gestaltungsbereichen. Als Medien des Wissenstransfers vernetzen Konferenzen Forscher:innen aus Design, Kunst und Architektur mit Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften und stellen aktuelle Fragen, Erkenntnisse und Entwicklungen zur Diskussion.

Den Konferenzen im Design liegt ein Verständnis von Gestaltung als Prozess des bewussten Erfassens und Erkennens zugrunde, durch den Wissen hervorgebracht wird. Diese Perspektive zielt darauf ab, etablierte wissenschaftliche Grenzziehungen in Frage zu stellen, und dem Design zwischen den Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften eine neue Bedeutung zukommen zu lassen. Die öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen verfolgen eine bewusste Öffnung, die verschiedene Denk- und Handlungsweisen des Designs zu verbindet, um ein Denken jenseits fachlicher oder technologischer Kompetenzen zu initiieren und übergreifende gesellschaftsrelevante Fragestellungen zu fokussieren.

An der KISD organisieren Professor:innen und Mitarbeiter:innen Tagungen und Workshops gemeinsam  mit Kooperationspartner:innen aus Gestaltung, Wissenschaft und Wirtschaft zu spezialisierten Problemstellungen des Designs und zu Schlüsselthemen des Instituts. Bei diesen Veranstaltungen, welche sich an eine interessierte Öffentlichkeit richten, geht es um die Vermittlung von Forschungsergebnissen, die Verknüpfung von unterschiedlichen Wissensbereichen und um die Darstellung der Leistungsfähigkeit des Integrated-Design-Ansatzes der KISD.