Prof. Dr. Gundolf S. Freyermuth lehrt „Media and Game Studies“ und ist einer der Gründungsdirektoren des Cologne Game Lab der Fachhochschule Köln. Von 2004 bis 2014 war er Professor für Angewandte Medienwissenschaften an der ifs internationale filmschule köln. Davor arbeitete er als Autor in Deutschland und den USA. Er ist Ko-Herausgeber der Schriftenreihe Bild und Bit. Studien zur digitalen Medienkultur und publizierte drei Romane, zwölf Sachbücher sowie einige hundert Essays und Reportagen. Er schrieb Hörspiele, Radiofeatures, Drehbücher für Spiel- und Dokumentarfilme und führte Regie. Seine Forschungsschwerpunkte sind digitale Audiovisualität, insbesondere Film und Games, sowie Transmedialität und Netzwerkkultur.

Abstract

Von Albertis Fensterblick zur Interaktion mit Real-Time 3D Game Engines: Die digitale Transformation des neuzeitlichen Bildraums (und einige ihrer kulturellen Konsequenzen)

Um als Bilder und nicht als Objekte zu wirken, benötigen Bilder, wie Martin Seel schreibt, einen spezifischen Raum, auf dem sie erscheinen. Mein Vortrag geht den Transformationen des neuzeitlichen Bildraums nach. Zunächst analysiere ich die Rolle der Bildlichkeit in der Geschichte digitaler Spiele und bestimme die Funktion des Visuellen im Hinblick auf das zentrale Kennzeichen dieses Mediums, seine Prozeduralität. In einem zweiten Schritt weite ich die historische Perspektive und stelle die medientechnische wie medienästhetische Kon-struktion des neuzeitlichen Bildraums zwischen Renaissance und Postmoderne dar, die deut-lich den Prinzipien von Separierung und Distanzierung folgte, sowie die um die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts einsetzende Infragestellung dieses analogen Bildraums, zu der die Bildlichkeit digitaler Spiele wesentlich beiträgt. In einem dritten Schritt schließlich erkunde ich die gegenwärtige Konstruktion eines neuen digitalen Bildraums, die den Prinzipien von Fusion und Operativität zu folgen scheint.

Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.