Digitale Lern- und Lehrstrukturen – a global point of view!
Digitale Medien sind etablierte Werkzeuge, die Kommunikations- und Kollaborationsprozesse unterstützen – nicht nur für die Studierenden von heute (Millenials), sondern auch für Lehrende, Bildungseinrichtungen und Unternehmen. Tagtäglich werden neue technische Innovationen vorgestellt, die die digitale Welt explosiv um ein gefühltes Sonnensystem erweitern. Wir leben in einer verbundenen, benutzerzentrierten Welt, in der sich jeder vierte Millenial fünf Stunden pro Tag mit dem Smartphone oder Internet of Things (IoT) beschäftigt*. Die digitalen Möglichkeiten, die sich einem Millennial offenbaren, der an einer Kunst- oder Designhochschule studiert, sind ebenso verführerisch wie auch irreführend – heutzutage ist Design eine Kultur und nicht mehr nur eine Disziplin, wie Ezio Manzini in seinem Buch (2015) Design, When Everybody Designs feststellt. In Zeiten, in denen sich jeder den Titel Designer geben kann, und auf Lynda.com Gestaltung per Computerprogramm und Design Thinking per YouTube-Video lernen kann, ist es umso wichtiger, dass Bildungseinrichtungen gerade im Bereich Design einen reflektierten und kollaborativen Entwurfsprozess forcieren, um Studierenden eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen. Innovative digitale Lern- und Lehrwerkzeuge müssen dabei praxisbezogen angewandt werden, vor allem auch interdisziplinär, um Studierenden und auch Lehrenden die Möglichkeit zu geben, – egal, wann und wo – aktiv zu lernen und zu lehren. Die Infrastrukturen der Bildungseinrichtungen müssen dabei flexibel genug sein, um die jeweiligen Herausforderungen positiv aufzufangen und dann den Anforderungen gerecht zu werden.
Im Vortrag »Digitale Lern- und Lehrprozesse – a global point of view!« werden Herausforderungen aufgezeigt, denen Studierende und Lehrende gleichermaßen ausgesetzt sind, wenn sie kollaborative, digitale Entwurfsprozesse in den gegebenen hochschulischen curricularen und digitalen Infrastrukturen umsetzen möchten. Diese werden durch internationale Beispiele aus der Lern-, und Lehrpraxis – besonders aus dem angloamerikanischen Raum – illustriert und dabei kritisch hinterfragt.
*Schweizer Stiftung für Berufliche Jugendförderung
Prof. Claudia Röschmann
Associate Professor + Head of Communication Design +
Digitally Engaged Learning Conference Chair Texas State University
Claudia Röschmann lehrt seit über 15 Jahren an der Texas State University (TSU) in San Marcos und leitet das Programm zur Visuellen Kommunikation in der School of Art and Design. Das Programm umfasst einen traditionellen Bachelor of Fine Arts-Studiengang mit 400 Studierenden und einen nicht traditionellen Master of Fine Arts- Studiengang (MFA)mit 50 Studierenden. Professor Röschmann lehrt seit 2010 im MFA Programm Hybrid- und Online-Kurse mit Schwerpunkt Typografie, Schriftgestaltung, Editorial Design, Branding Systems, sowie Design Entrepreneurship als multidisziplinären Kurs. Professor Röschmann leitet außerdem seit 2013 zusammen mit der University of Arts, London, der Penn State University und der Parsons School of Design die »Digital Engaged Learning« (DEL) Konferenz (#DEL17). DEL ist eine internationale Konferenz die Fakultätsmitgliedern sowie Studierenden seit 2005 die Möglichkeit gibt, digitale Unterrichtsmodelle im akademischen Bereich von Kunst und Design auszutauschen. Das primäre Ziel der DEL-Konferenz ist es, unterschiedliche, neue Ideen des interaktiven Unterrichts vorzutragen und kritisch zu hinterfragen, um allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, miteinander die besten digitalen Unterrichtsmethoden zu entwickeln.