Juliana Lumban Tobing, Lilian Flor Rogge
MATERIAL: SEIFENFILM
generating minimal surfaces using soap film models
Der Seifenfilm ist eine dünne Membran aus Seifenlösung. Diese besteht aus Wasser, wel- ches durch Hinzugabe von Seife mit Tensiden angereichert wurde. Tenside haben die Eigenschaft Oberflächenspannung herabzusetzen, da sie sich an der Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit ansiedeln. Hierdurch wird die Bildung von Seifenfilm in einem metastabilen Zustand ermöglicht. Der Energieaufwand des Seifenfilms ist abhängig von der Oberflächengröße. Das natürliche Prinzip der Energieeffizienz zeigt sich hier. Durch den Antrieb seine Oberfläche minimal zu halten, wird eine energieaufwandsarme Konstitution erreicht. Die Formbildung des Seifenfilms gibt somit eine Minimalfläche wieder. Minimalflächen finden ihre Anwendung in Baukonstruktion. Der Materialverbrauch kann hierdurch gering gehalten werden. Bedeutende Beiträge hierzu wurden von Richard Buckminster Fuller, US-amerikanischer Architekt, und Frei Otto, deutscher Architekt und Architekturtheoretiker, gemacht. Diese experimentelle Erfassung von Minimalflächen wurde als Methode für eigene Membranformbildung verwendet. Durch ein Gerüst werden geometrisch Grenzen definiert. Dieses bildet die Konstruktionsgrundlage. Das vollständige Seifenfilmmodell bildet sich bei Eintauchen in die Seifenlösung und Wieder- herausnehmen. Die Fähigkeit, sich an verändernden Grenzen anzupassen, werden durch die beweglichen Modellen der „Raupe“ und der „Leiter“ verdeutlicht. Während der Umgestaltung dieser werden zu jedem Zeitpunkt die Seifenmembrane so ausgebildet, dass die geringste Fläche entsteht. Das „Speichenrad“ ist eine automatisierte Darstellung des Seifenfilmmodells. Die kontinuierliche Neubildung
der Seifenhaut wird hier als Anschauungsobjekt gesichert.