Die KISDprofessor:innen Laura Popplow und Lasse Scherffig haben in diesem Jahr den Lehrpreis der Kategorie „Entwurf“ der TH Köln gewonnen für ein Lehrprojekt, das Menschen mit Behinderung in den Designprozess einbezieht, gewonnen.

Die TH Köln gilt bundesweit als Pionierin in der Entwicklung und Gestaltung innovativer hochschuldidaktischer Konzepte. Die besten dieser Konzepte werden jedes Jahr mit drei Lehrpreisen und seit diesem Jahr auch mit einem Studienpreis ausgezeichnet. Jeder der vier Preise ist mit je 5.000 Euro dotiert.

Zugang zu Kultur für alle

In ihrem inklusiven Lehrprojekt arbeiteten die KISD-Gewinner:innen des Preises „Entwurf“ Prof. Dr, Laura Popplow und Prof. Dr. Lasse Scherffig mit Un-Label e.V. zusammen, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für einen inklusiven und barrierefreien Zugang zu kulturellen Veranstaltungen einsetzt und den Kontakt zu Betroffenen herstellte.

Als Einstieg in die Projektphase brachten diverse Expert:innen den Studierenden verschiedene Arten von Behinderung und die damit verbundenen Herausforderungen nahe. Anschließend konzentrierten sich die Gruppen der Studierenden auf Aspekte der Barrierefreiheit wie Hören, Sehen und Leichte Sprache sowie die Frage, wie kulturelle Veranstaltungen in Bezug darauf partizipativer gestaltet sein können.

Trinkwasser aufbereiten

In der Kategorie „Idee“ des Lehrpreises gewann ein Team um Prof. Dr. Miriam Sartor vom Lehr- und Forschungszentrum (LFZ) :metabolon. Unter dem Titel „Von der Natur Umwelttechnik lernen“ sollten Studierende der Ingenieurwissenschaften ein tieferes Verständnis für die Vorgänge in der Natur erlangen, um auf dieser Basis nachhaltige umwelttechnische Prozesse zu entwickeln. Eingereicht wurde dazu das Fallbeispiel der Trinkwasseraufbereitung.

Brücke über den Rhein

Mit dem Thema Hybride Raumforschung gewannen Prof. Dr. Nadine Zinser-Junghanns und ihr Team von der Fakultät für Architektur den Lehrpreis in der Kategorie „Validierte Entwicklung“. Das Konzept verknüpft mehrere Module des Masterstudiengangs Architektur über zwei Semester. Die Studierenden erleben dabei einen ganzheitlichen Lernprozess von der theoretischen Fundierung bis zur praktischen Anwendung und suchen mit neuesten Technologien nach nachhaltigen Lösungen für Raum und Objekt. Als Praxisbeispiel diente etwa im Sommersemester 2024 die Gestaltung einer Rad- und Fußgängerbrücke über den Rhein, die den Ubierring mit dem Deutzer Hafen verbindet.

Studierende gestalten ihre Praktika neu

Die Gewinner:innen des Studienpreises sind Simon Boes, Anton Güthenke und Laura-Marie Richardt, die am Campus Gummersbach studieren. Dort stellten sie fest, dass es im Grundstudium zahlreiche Laborpraktika gibt, die mit Schritt-für-Schritt-Arbeitsanweisungen organisiert sind und kein kreatives Forschen erlauben. Um hier Abhilfe zu schaffen, schrieb Richardt ihre Bachelorarbeit über die Optimierung des Optiklaborpraktikums und entwickelte gemeinsam mit Güthenke eine Vorgehensweise, die Studierende schrittweise an das offene Experimentieren heranführt. Güthenke kreierte zudem ein Modul für die Mechanik, in dem Gruppen in einem Wettbewerb Brücken bauen und so die Inhalte vertiefen und anwenden. Boes passte das Praktikum in der Elektrotechnik an und führte ein Selbstlernlabor ein, in dem die Studierenden Lücken in den Lehrinhalten selbstständig schließen können. Zukünftig soll es einen „Light up the Room“-Contest geben, bei dem die Teilnehmenden ein Lichtkonzept für einen kleinen Raum gestalten, aufbauen und testen.

Wir gratulieren allen Gewinner:innen herzlich!

 

Bild © Thilo Schmülgen / TH Köln.