Andrea Sick
Was wäre eine Archivstruktur der reinen Immanenz, als robustes temporäres, variationsreiches Netzgefüge situierten Wissens im Raum? Wäre dies nicht die Fiktion eines autonomen Archivs (Systems)- angefeuert durch Protokolle der Interoperabilität, die heute gängige Praktiken, die Inhalte zu teilen, beachten. Doch erscheint dann nicht die Gefahr einer Übercodierung der Technik am Horizont?
Könnte sich in einem solchen Archiv ganz im deleuzschen Sinne das Werden im Archiv und nicht das Sein als Taktangeber für seine Machtstruktur entpuppen? Denn Akte der Kommunikation haben selbst strukturbildene Kraft.
Anhand des Beispiels des künstlerisch-wissenschaftlichen Projektes „The Dynamic Archive“ (thedynamicarchive.de), in dem Beschreibungen künstlerischer Handlungsprozesse, Notationen und Handlungsprinzipien geteilt, versioniert aber auch akkumuliert werden, werden diese Bedingungen, Möglichkeiten und Ökonomien erörtert. Die Infrastruktur für den Prozess der Bildung von Entitäten (Komponenten), die als Viele eine Vielheit sind , setzt hier in dem konkreten Beispiel nicht nur auf Nachbarschaften, sondern auf initiierte Anschlüsse und Zirkulationsprozesse.
Weitere kuratorische Projekte in und ausserhalb des Hochschulkontextes werden kurz ergänzend erläutert.
Bionote
Andrea Sick ist seit November 2009 Professorin für Kultur- und Mediengeschichte/-theorie an der Hochschule für Künste Bremen.
Zuvor Lehr- und Vortragstätigkeit an verschiedenen Hochschulen, Universitäten und Kunstprojekten.
Seit 1993 Künstlerische Leiterin des Projektes Frauen.Kultur.Labor thealit. (www.thealit.de)
Forscht und publiziert zu Kultur- und Mediengeschichte, Medienkunst, Relationen zwischen technischen Medien und kultureller Produktion, Medientheorie, Fragen der Geschlechterdifferenz.
Online Talk:
Code: KISDtalks
This talk will be in german // Der Talk wird auf deutsch statt finden.