Raumaktualisierung. Spiele in der ephemeren Stadt
Prof. Dr. Carolin Höfler (TH Köln)
Mo., 22.05.2023 | 15:00-17:00 Uhr
Aneignung, Umnutzung und Erhaltung sind geläufige Begriffe für die Pflege und Transformation von schützenswerten Bauten. Sie eignen sich jedoch nur bedingt für die Beschreibung der vielfältigen informellen Umgangsweisen mit leerstehenden Gebäuden und brachliegenden Flächen. Diese Praktiken lassen sich dem Feld des Experimentierens, Kollaborierens und Erprobens zuordnen. Nicht das bauliche Projekt oder der Masterplan, sondern die unbestimmten Orte der Stadt stehen im Fokus und werden durch performative Interventionen neu programmiert. Ihr Potenzial liegt in der Hervorbringung von Schauplätzen und Handlungsräumen, die als dynamische Gefüge von Räumlichkeit und Körperlichkeit zu verstehen sind. Der Beitrag fragt nach den spezifischen Verfahren, mithilfe derer vorhandene Baulichkeiten in Möglichkeitsräume für neue Formen von Theater, Urbanität und Stadtentwicklung umgewandelt werden. Anhand ausgewählter Aktionen und Debatten um Stadt und Performanz seit den 1970er Jahren werden die verschiedenen künstlerischen Zugänge zu Fragen des Erhaltens und Weiterbauens diskutiert. Der Beitrag mündet in Überlegungen zu einer Verschränkung architektonischer mit performativen Verfahren. Hier spielt die Praktik des Aktualisierens eine zentrale Rolle: Sie ruft Situationen hervor, in denen unausgeschöpfte Potenziale bestehender baulicher Umgebungen wiederbelebt und mit neuen Perspektiven von Stadt, Öffentlichkeit und Repräsentation ausgestattet werden.
Die Ringvorlesung findet online statt.
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