Spätestens seit diesem Jahr ist klar: “Künstliche Intelligenz” beeinflusst unsere gesellschaftliche Gegenwart. Das bedeutet für zukünftige Gestalter:innen, dass sie in der Lage sein müssen, Machine Learning reflektiert als Werkzeug und Material in der Gestaltung einsetzen zu können. In der von Studierenden konzipierten Ausstellung demonstrieren sieben ausgewählte Arbeiten, wie Kunst und Gestaltung den gesellschaftlichen Diskurs mitgestalten können. Sie zeigen, wie ein mutualistischer Workflow aussehen kann, setzen sich mit ethischen Fragestellungen auseinander oder führen durch eine Einordnung innerhalb der (visuellen) Kultur an die Technologie heran.

Für die jährliche Ausstellung bei der Museumsnacht an der KISD wurde der “Cognitive Playground” entworfen. Die Schwerpunkt-Ausstellung zum Thema KI und Design zeigte Studierenden Arbeiten, die im letzten Jahr im Kontext unterschiedlicher Seminare und Projekte entwickelt wurden.

Als erstes Exponat führte die Master Abschlussarbeit von Matthias Grund in die ästhetischen Dimensionen der Bildsynthese als Disziplin ein. Die Serie an Arbeiten mit dem Titel “Other Images” gibt einen Überblick über aktuelle Technologien und Diskurse und verortet sie in unserer (visuellen) Kultur.

Drei Arbeiten zum Thema “Danger Zones” entstanden in dem gleichnamigen

Projekt im Wintersemester. Das Projekt setzte sich mit möglichen Bedrohungen, die von der rasanten Entwicklung generativer KI-Modell ausgehen, auseinander. “Neomodern Extractivism” von Greta Rugullis ist eine Videoinstallation, die sich mit gesellschaftlichen Problemstellungen befasst, die mit der Popularität von kapitalistisch getriebener KI einhergehen. Der “Hot Air Generator” von Luka Jacke ist eine KI-betriebene interaktive Medieninstallation, die die Tendenz generativer KI-Modelle aufzeigt, glaubwürdige, jedoch faktisch inkorrekte Daten zu ‘halluzinieren’. Nils Heubaum, Cora Kindermann und Melissa Mattos beschäftigen sich in ihrem Teamprojekt “AI Hysteria” damit, wie Online-Inhalte oft schädliche, angsteinflößende Ansichten über KI fördern, statt eines realistischen Diskurses.

Lena Renz und Jennifer Zachlod zeigen in ihren Projekten eindrücklich, wie neu erlernte Werkzeuge in den Gestaltungsprozess integriert werden. In “genesis, desire, fulfillment”, der Bachelor-Arbeit von Lena Renz, experimentiert sie mit dem gestalterischen Potenzial von KI, in einem audiovisuellen Kunstwerk, in welchem der performende Körper als Leinwand dient. Jennifer Zachlod fragt sich mit “A.I.nterplay” wie die Zukunft des kreativen Co-Workings aussehen könnte.

Map me if you can!” bildete den Abschluss der Ausstellung und auch den Übergang ins Physische. In einem Kollaborations-Projekt mit dem Institut für “AI Safety and Security” des DLR beschäftigten sich Studierende mit den Kompetenzen von Robotern im Zusammenspiel mit Menschen. Das entstandene Konzept von Mai Albattat und Aikaterini Sideri schafft einen Dialog zwischen Mensch und Maschine durch Tanz.

Unter Leitung von Lisa-Marleen Mantel und unterstützt von Prof. Nina Juric und Prof. Dr. Lasse Scherffig konzipierte und gestaltete das Team aus sieben Studierenden in einem zweiwöchigen Kurzzeitprojekt die Schwerpunkt-Ausstellung. Die Arbeiten wurden, neben weiteren KISD-Projekten, einem breiten Publikum präsentiert.

Projektteam:

Tamara Bertran, Nils Heubaum, Cora Kindermann, Elena Lohmann, Lena Renz, Greta Rugullis, Jennifer Zachlod

Ausgestellte Arbeiten von:

Mai Albattat, Matthias Grund, Nils Heubaum, Luka Jacke, Cora Kindermann, Melissa Mattos, Lena Renz, Greta Rugullis, Aikaterini Sideri, Jennifer Zachlod

Professor:innen:
Prof. Nina Juric (Image & Motion), Prof. Dr. Lasse Scherffig (Interaction Design)

Dozentin:
Lisa-Marleen Mantel, M.A., Sr. Art Director

Laufzeit:
23.10.2023 – 06.11.2023

Bilder © Jennifer Zachlod