Christopher Schroeer-Heiermann wurde 1967 in Laramie, Wyoming in den USA geboren. Er studierte an der University of Oregon und im Danish International Study Program in Kopenhagen, Dänemark. Von 1990 bis 2000 war er im Architekturbüro Böhm in Köln tätig, wo er unter anderem folgende Projekte leitete: Umbau und Sanierung des Nassau-Sporkenburger-Hofes in Lahnstein, Neubau St. Pius X in Hohenstein-Ernstthal, Jugendfreizeitstätte in Berlin-Marzahn.

Seit 2000 betreibt er ein eigenes Architekturbüro in Köln. Im Jahr 2006 arbeitete er bei der nationalen Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe FEMA (Federal Emergency Management Administration) in Mississippi, USA, nachdem der Hurrikan Katrina große Teile der Küstenregion zerstört hatte. Sein Aufgabengebiet befasste sich mit der städtebaulichen Wiederaufbauplanung.

Seit dem Jahr 2012 hat er die Vertretungsprofessur im Fachbereich “Entwerfen und Konstruieren“ in der Fakultät für Architektur der FH Köln inne.

Abstract

Städtischer Wiederaufbau nach dem Hurrikan Katrina

Ende August 2005 traf ein Hurrikan der Kategorie 5 mit voller Wucht auf die Golfküste der Vereinigten Staaten und verwüstete weite Teile des Küstengebiets zwischen Florida und Texas. Viele Städte, die direkt am Wasser lagen, wurden dem Erdboden gleichgemacht.

Diese Städte und Gebiete sollten wiederaufgebaut werden, aber die Frage, die aufkam, war natürlich ‚wie’? Wie könnte man – unter Berücksichtigung vieler Faktoren auf privaten und öffentlichen Ebenen – bessere, ‚begehbare’ Städte stufenweise errichten, die gleichzeitig die historischen Präzedenzen, finanziellen Parameter, neue Konstruktionstechniken und menschliche Gewohnheiten respektieren? Und wie ließ sich all das in einem Zeitrahmen und mit einer Logistik realisieren, die von einem Notfall diktiert wurde?

Ich möchte einen kurzen Überblick über die Vorgehensweise beim Wiederaufbau der zerstörten Gebiete geben, um zu zeigen, wie in diesem speziellen Fall die Städte gestaltet werden. Vorgestellt wird eine längerfristige Planungs- und Aufbauarbeit, die kurz nach dem Sturm angefangen hat und bis heute andauert.