Otl Aichers Werk war das zugrunde liegende Thema des Projektes „In and Out“, das von KISD-Studierenden in Kooperation mit dem Unternehmen FSB GmbH realisiert wurde. Unter der Leitung der Designerinnen Karen Donndorf und Prof. Iris Utikal gingen die „Integrated Design“-Studierenden mittels Recherche, Beobachtung und Experiment in den Dialog mit dem Werk Aichers und seiner Relevanz für die Gegenwart. Hier berichten sie über ihre Erfahrungen.
Das Öffnen und Schließen von Türen ist meist mit Aktionen im Raum verbunden. Im einsemestrigen Produktdesign-Projekt „In and Out“ wollten wir Situationen von Ein- und Ausgängen erkunden, um daraus Erkenntnisse abzuleiten und neue Szenarien zu entwickeln. Dabei haben wir uns verschiedene Fragen gestellt: Wie werden sich in Zukunft Türen (auch) öffnen und schließen lassen? Werden uns reiz- und sinnvolle Ideen und Designs für das Eintreten, Verlassen, Verweilen an und Verwenden von Ein- und Ausgängen, Türen und Toren einfallen?
Anlässlich des 100. Geburtsjahrs von Otl Aicher wollten wir uns im Kontext dieses Projekts auch mit dessen gestalterischem Werk, dessen Schriften und Gedanken auseinandersetzen. Sind Aichers Arbeiten, Methoden und Thesen in den Augen (und Händen!) der heutigen Studierenden noch gültig und brauchbar? Können Aspekte davon in die eigene Arbeit einfließen? Keine einfachen Fragen, zumal Aichers gestalterische und publizistische Werke vor einem halben Jahrhundert entstanden sind.
Das Projekt ist eine Kooperation der KISD Köln International School of Design mit der FSB Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG als Partner im Rahmen des Projekts „Otl Aicher 100 – Greifen und Begreifen“. Damit verbunden waren u.a. interessante Einblicke in Otl Aichers Arbeiten und Haltung, ebenso die Zusammenarbeit mit der FSB durch Kai Gehrmann sowie ein Besuch inklusive Führung durch die Produktion am Standort des Unternehmens in Brakel. Inspiriert von Aichers gründlichen Untersuchungen zu den Arbeitsfeldern seiner Auftraggeber standen zu Beginn des Projektes ausführliche Recherchen an. Herausgekommen ist dabei eine Sammlung verschiedenster Beispiele von Türen und Türgriffen bis zu Garagentoren, Fenstern oder der Autotüren. Es folgten empirische Versuche zu Schließ- und Öffnungsprinzipien. Für ein tieferes Verständnis wurden einige dieser Prinzipien in einfachen Modellen nachgebaut und untersucht.
Die so gewonnen Erkenntnisse bildeten zusammen mit den Anregungen aus Aichers Werken die Grundlage für die Produktentwürfe zum Themenfeld Öffnen und Schließen, Eingänge und Ausgänge. Im Sinne von Otl Aichers richtungsweisendem Werk wurden so Ideen und Entwürfe nicht nur für die unmittelbare Gegenwart sondern auch für die Zukunft gestaltet.
Zum Hochschulprojekt „100 Jahre Otl Aicher“
Teilnehmer*innen:
