Die Stadt als Archiv des Wandels

In der georgischen Sprache enthält der Name Tiflis (»Tbilissi«) das Wort »Hitze«, was sich auf die heißen Quellen zurückführen lässt, die einst zur Gründung der Stadt führten und die bis heute durch die Altstadt fließen. Diese Hitze nimmt man als Besucher der Stadt überall wahr. Tiflis ist ein Ort intensiv gelebter Widersprüche, die man immer wieder unter der Oberfläche kochend spüren kann. Ein Ort, der seine Geschichte tief in sich trägt, aber seine Vergangenheit gleichzeitig rasant abschüttelt. In den letzten dreißig Jahren hat Georgien einen intensiven Wandel erlebt, der sich besonders in seiner Hauptstadt widerspiegelt, wo ehrgeizige Bauprojekte und ausländische Investitionen zu einer ständigen Veränderung geführt haben, die Gegenreaktionen in der Bevölkerung verursachte und wichtige gesellschaftliche Fragen aufwarf: Was soll erhalten und was zerstört werden? Woran möchten wir uns erinnern? Und wem gehört die Stadt eigentlich? In unserem Projekt »Archive of Transition« trafen wir die Akteure dieses Wandels: Künstlerinnen und Stadtplaner, Architekten und Aktivistinnen, Historikerinnen und Kybernetiker.

https://archiveoftransition.org/

Klaus Neuburg (1977) arbeitet seit rund 20 Jahren im gestalterischen Bereich in verschiedenen Disziplinen. Nach seinem Architekturstudium und einigen Jahren in einer Agentur für visuelle Kommunikation war er 2008 Mitgründer des »FROH! Magazins« und ist seit 2010 selbständig als Gestalter, Publizist und Dozent an den Schnittstellen von Design, Technologie und Gesellschaft tätig. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Transmediales Erzählen und Gestalten unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftlicher Kontexte. Er unterrichtete an der FH Dortmund und als Gastprofessor an der HFBK Hamburg (Klasse Grafik). Seit 2018 vertritt er die Professur für Design und Konzeption an der Hochschule Hamm-Lippstadt.

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