3D-Rekonstruktion vom Pixel zum Modell – Wie kommt die Realität in den Rechner?

Die digitale Rekonstruktion unserer Welt ist eine der Grundvoraussetzungen, um digitale Modelle betrachten und verändern zu können. Durch die Omnipräsenz von Kameras und die Verfügbarkeit von zig-Milliarden von Bildern online haben sich in den letzten Jahren völlig neue Möglichkeiten für die Digitalisierung ergeben. In diesem Vortrag werde ich die photogrammetrischen Grundlagen erklären und moderne Ansätze aus der Computergraphik und Computer Vision vorstellen, mit denen photorealistische und – idealerweise – manipulierbare Digitalmodelle von Szenen erstellt werden können. Ich werde dabei auch aufzeigen, wo die Grenzen der exakten Rekonstruktion und Modellierung liegen, wie wir mit Rekonstruktionsfehlern umgehen können und wie inexakte Darstellungen letztlich sogar den kreativen Prozess unterstützen können.

Michael Goesele

Professor Dr.-Ing. Michael Goesele leitet das Fachgebiet Graphics, Capture and Massively Parallel Computing im Fachbereich Informatik der TU Darmstadt. Nach der Promotion am Max Planck-Institut für Informatik und der Universität des Saarlands in Saarbrücken verbrachte er zwei Jahre als Feodor Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der University of Washington in Seattle, WA, USA bevor er 2007 an die TU Darmstadt wechselte. Ein Hauptfokus seiner Forschungsarbeiten liegt auf Methoden zur 3D-Rekonstruktion von Szenen aus möglichst allgemeinen Daten – z.B. Bildern von Internet Photo-Plattformen – und darauf aufbauenden, photorealistischen Renderingverfahren.