die französischen Designer Ronan und Erwan Bouroullec

Das Designerduo Ronan und Erwan Bouroullec werden von den Studierenden der Köln International School of Design am 21. Juni 2012 mit dem Kölner Klopfer ausgezeichnet.

Der Kölner Klopfer ist der einzige Designpreis der Welt, der von Studierenden vergeben wird. 1996 wurde er erstmal an Erik Spiekermann vergeben, um fortan jährlich eine Person oder Gruppe auszuzeichnen, die sich in besonderem Maße um das Design verdient gemacht hat. Dies hat neben dem nicht abzustreitenden publizitären Effekt ganz unmittelbar praktische Vorzüge. Denn was die Preisträger besonders ehrt, beschert den Verleiherinnen – also den Studierenden – jedes Jahr Besuch von einer ihrer Ikonen.

Bedingung für den Preisträger des »Kölner Klopfers« ist es, die Auszeichnung persönlich entgegenzunehmen – Axel Kufus, Anna Castelli Ferrieri, Motoko Ishii, John Maeda, James Auger, Heinz Bähr, Stefan Sagmeister, Ingo Maurer, Dieter Rams und Erik Kessels taten dies bereits, meist sichtlich gerührt und mit ehrlicher Freude

2012 haben sich die Studierenden für Ronan und Erwan Bouroullec entschieden. Die Franzosen zählen zu den wichtigsten Designern der Gegenwart. Ihre Entwürfe bewegen sich zwischen feiner organischer Form und kraftvoller Optik. Kennzeichnend ist, dass sie zur Fantasie und einem kreativen Umgang anregen: „Der Benutzer entscheidet!“ lautet das Motto der Brüder Bouroullec, und sie meinen damit die Freiheit, ihre Objekte nach eigenen Bedürfnissen zu kombinieren und einzusetzen.

Die zwei Franzosen arbeiten seit 1990 zusammen. Ihr Arbeitsgebiet reicht vom kleinen Gebrauchsgegenstand bis hin zu Architekturprojekten. Neben dem Entwurf von Wohn- und Büromöbeln, Vasen, Porzellan-Geschirren, Schmuck und diversen Wohnaccessoires gehört die Beschäftigung mit dem Raum und seiner Gestaltung zu den Konstanten ihres Schaffens. Heute arbeiten Ronan und Erwan Bouroullec für eine Vielzahl renommierter Marken des internationalen Wohndesigns wie Vitra, Kvadrat, Magis, Established and Sons, Kartell, Ligne Roset, aber auch für Issey Miyake und Cappellini.

Erwan Bouroullec kam ohne seinen Bruder an die KISD um den Preis entgegenzunehmen. Aber seine Präsenz reichte für zwei. Sympatisch und offen nahm er sich viel Zeit für Interviews und Gespräche mit den Studierenden und den zahlreichen Gästen des Abends. Als er den »Kölner Klopfer« aus der Hand des Studenten Tobias Nickerl entgegen nahm, wirkte er unter dem lang anhaltenden Applaus des Publikums fast schüchtern. Dass er sich aber an dem Abend an der KISD sichtlich wohl gefühlt haben muss, merkte man jedoch deutlich, als er in aller Ruhe seine Bücher signierte und jedes einzelne durch eine Zeichnung in ein Unikat verwandelte. Merci, Monsieur Bouroullec!

http://www.bouroullec.com