Die Geschichte von Schokolade ist eng mit der Historie Kölns verwoben: Als Standort erfolgreicher Wirtschaftsunternehmen beheimatete die Stadt zahlreiche Akteur*innen, die die Produktion und den Handel von Schokolade in Deutschland und Europa signifikant vorangetrieben haben, indem sie Menschen und Ökosysteme unter anderem in Westafrika ausgebeutet haben.

Als Nachfahrin der Handelshochschule Köln ist die TH Köln historisch mit der Kölner Kolonialgeschichte verbunden, in der wiederum die Kölner Schokoladenindustrie eng verwurzelt ist. Das nahegelegene Stollwerck-Gelände und das Kölner Schokoladenmuseum zeugen noch heute von einer Historie der kolonialen Ausbeutung, deren hegemoniale Strukturen uns bis in die Gegenwart beeinflussen.

Gegenstand des Projekts »bitter chocolate – Spuren des Kolonialismus in Köln erfahrbar machen« sind die urbanen Spuren des Kolonial-Produkts Schokolade bzw. Kakao in Köln. Die vorläufigen Projektergebnisse integrierten analoge Interventionen und digitale Informationen zu einem hybriden Interaktions- und Lernraum zu diesem Thema. Das verbindende Konzept war eine Stadtführung mittels einer webbasierten App, die es erlaubt, unmittelbar on-site vielfältige Informationen zu den einzelnen historisch kolonialen Relikten und Orten abzurufen. Hierbei handelt es sich um Texte, historische Abbildungen, aber auch um Audio- und Filmdateien, die über ein einfaches Interface auf herkömmlichen Smartphones interagiert werden können.

Neben der eigentlichen App wurden Accesspoints und Interventionen im städtischen Raum gestaltet, die entweder als einfache Informationsstele den Ort kennzeichnen, mittels eines QR-Codes auf digitalen Informationen verweisen oder als ein räumlich gestaltetes Statement die örtlichen Spuren des Kolonialismus thematisieren, ästhetisch konterkarieren und erfahrbar machen.

Projektleiter:innen
Dr. Johanna Steindorf, Prof. Andreas Wrede

Studierende
Axelle Julien, Ambra Spiller, Balint Lanyi, Hei Ching Lo, Jule Marie Schacht, Juliana Gutiérrez, Jood Khayal, Mafalda Brandão, Moritz von Laufenberg, Philipp Pätzold, Tsz Tsun Tang, Yuet Yi Juliett Tam

Weitere Projektpartner:innen
Decolonize Cologne