Ziel unseres Bachelorstudiengangs ist es, durch einen breiten inter- und transdisziplinären Ansatz gestalterische Persönlichkeiten auszubilden, die in der Lage sind, sich in neue thematische Felder einzuarbeiten, Prozesse zu gestalten und Lösungen zu erarbeiten.
Das Studium zeichnet sich durch ein integriertes, interkulturelles und interdisziplinäres Umfeld aus, in dem Theoriebildung und praxisorientierte Designprozesse durch vielfältige experimentelle und forschende Elemente ergänzt werden. Statt einer vermeintlich allgemeingültigen Grundlehre werden die jeweils notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten in den von den Studierenden gewählten Projekten adressiert und weiterentwickelt. Die Studierenden folgen dabei keinem festgeschriebenen Bildungskanon, sondern sind in hohem Maße aufgefordert, ihre eigenen Schwerpunkte zu setzen, ihr Wissen eigenständig zu vertiefen und sich selbstbestimmt Fähigkeiten anzueignen.
Im Bachelorstudiengang »Integrated Design« werden transdisziplinäre Projekte in internationalen Kontexten verortet, die den Studierenden Einblick in übergeordnete und globale Verflechtungen und Zusammenhänge erlauben. Dabei wird das klassische »Gestalten von Artefakten« durch eine systematische Analyse und intensive Auseinandersetzung mit Prozessen und Abläufen ergänzt, um Design als kontinuierliche Prozessgestaltung in komplexen Kontexten erfahrbar zu machen und ein Verständnis von Design als (reine) »Problemlösung« zu unterminieren. In diesem Kontext wird die kritische Auseinandersetzung mit den Wirkungen der eigenen gestalterischen Tätigkeit zum elementaren Bestandteil sowohl des gesamten Studiums als auch der eigenen zukünftigen Designpraxis. Jede Aufgabe, die im Studium bearbeitet wird, führt nicht nur zu einem gestalterischen Ergebnis, sondern immer auch zu einer Darstellung des entwurflichen Weges und einer umfassenden Reflexion des eigenen Vorgehens.
Durch einen hohen Anteil von teamorientierten Projekten, Feedbackgesprächen sowie Zwischen- und Abschlusspräsentationen erleben die Studierenden eine fortwährende Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit und erreichen so ein hohes Maß an bewusster Wahrnehmung des eigenen Handelns. Gemeinsam mit Mitstudierenden bilden sie eigene Bewertungskriterien aus und vertreten diese in Feedbackgesprächen. Gleichzeitig wird so das Experimentieren gefördert, um zu einer Vielzahl von Erkenntnissen und Ansätzen kommen zu können
Der Studiengang in der Übersicht
Abschluss | Bachelor of Arts |
Regelstudienzeit | 6 semesters |
Studienbeginn | winter semester |
Studienrichtungen | Transdisciplinary Design and European Design |
Sprache | German / |
Dokumente
Studienverlaufsplan: Studienrichtung »Transdisciplinary Design«
Studienverlaufsplan: Studienrichtung »European Design«
Modulhandbuch Bachelor »Integrated Design«
Im Bachelorstudiengang »Integrated Design« bietet die KISD zwei Studienrichtungen an, für die sich die Studierenden am Ende ihres ersten Studienjahres an der KISD entscheiden.
Studienrichtung »Transdisciplinary Design«
In der Studienrichtung »Transdisciplinary Design« arbeiten die Studierenden in Projekten und Seminaren semesterübergreifend an komplexen Gestaltungsprozessen. Sie erwerben sich ein ein breites Wissen über die Inhalte, Arbeitsweisen und Methodiken des Designs. Dabei entwickeln sie umfassende analytische, konzeptionelle und gestalterische Kompetenzen und verbinden diese mit interkulturellen und internationalen Erfahrungen. Mit selbstinitiierten Lehr- und Forschungsprojekten bilden Studierende eigene Interessen aus und setzen individuelle Schwerpunkte. Dabei werden sie in einem Mentoringprogramm betreut und begleitet, das ihnen Gelegenheit gibt, ihre Entwicklung als Designer:in immer wieder neu zu denken und zu diskutieren.
Studienrichtung »European Design«
In der Studienrichtung »European Design« verbringen die Studierenden die ersten vier Semester ihres Studiums an der KISD. Anschließend studieren sie an insgesamt zwei der europäischen Partnerhochschulen des MEDes-Verbundes. In Anschluss an die zwei Jahre an den Partneruniversitäten kehren die Studierenden an die KISD zurück, um ihren Masterabschluss zu machen.
Im MEDes-Verbund stehen sieben europäische Hochschulen gemeinsam für eine innovative und international ausgerichtete Designausbildung ein. Dazu gehören neben der KISD die Aalto School of Art & Design (Helsinki, Finnland), die Glasgow School of Art (Glasgow, UK), ENSCI Les Ateliers (Paris, Frankreich), die Konstfack (Stockholm, Schweden), das Politecnico di Milano (Mailand, Italien) und die University of Aveiro (Aveiro, Portugal).
Das Studium an der KISD ist projektorientiert und fördert die semesterübergreifende Zusammenarbeit. Studierende lernen nicht nur mit-, sondern auch voneinander. Seminare, Vorlesungen, Kurse, Arbeitsgemeinschaften und ein Mentoring-Programm ergänzen die Projekte.
Die Struktur des Studienverlaufs ist dabei nur bedingt linear organisiert. Die Studierenden wählen in jedem Semester aus einem breiten Angebot die sie interessierenden Veranstaltungen aus und folgen dabei lediglich Rahmenangaben zu Art und Anzahl der Veranstaltungen. So ergeben sich individuelle Studienverläufe, die vom ersten Semester an die Eigenverantwortlichkeit und die Einzigartigkeit der Studierenden fördern. Orientierung bieten dabei die drei zeitlichen Studienphasen »Discoveries«, »Connections« und »Focus«.
»Discoveries«: In den ersten beiden Semestern steht das Kennenlernen und Verstehen von Design als einem Denk- und Handlungsfeld im Vordergrund, das unsere Lebenswirklichkeit intensiv prägt und nach verschiedenen designfachlichen Perspektiven verlangt. Die Studierenden lernen designtypische Arbeitsformen und -techniken anzuwenden, knüpfen Kontakte zu anderen Studierenden und Lehrenden und machen sich mit den wandelbaren Rollen von Designer:innen in der Projektarbeit vertraut.
»Connections«: Im dritten und vierten Semester durchdringen die Studierenden »Integrated Design« als ein Theorie-, Handlungs- und Entwurfsfeld, das wesentlich durch Verbindungen sowohl zwischen verschiedenen Designbereichen als auch zwischen dem Designprozess und anderen Wissenschaften bestimmt wird. In Formaten wie dem »Intermediate Project« lernen sie, diese Verbindungen selbst zu erstellen, und setzen erste eigene thematische und entwurfspraktische Schwerpunkte.
»Focus«: Im fünften Semester erweitern Studierende der Studienrichtung »Transdisciplinary Design« ihre bisherigen Erfahrungen im Design durch einen Auslandsaufenthalt an einer unserer 65 Partnerhochschulen oder durch eine internationale Schwerpunktsetzung in ihrem Studium in Köln. Sie gewinnen dabei neue Perspektiven auf ihren fachlichen Werdegang und setzen individuelle Schwerpunkte, welche sie im sechsten Semester durch weitere Wahlveranstaltungen an der KISD sowie durch ihre Bachelorarbeit vertiefen. Diese Phase dient in besonderem Maße dazu, ein persönliches Profil auszubilden und den Einstieg in den Beruf oder aber die Aufnahme eines Masterstudiums vorzubereiten.
International: Im fünften Semester gehen Studierende der Studienrichtung »European Design« an eine der MEDes-Partnerhochschulen. Sie gewinnen neue Perspektiven für ihren persönlichen und beruflichen Werdegang und setzen individuelle Schwerpunkte, die sie im sechsten Semester durch die Erarbeitung ihrer Bachelorarbeit vertiefen.
Absolvent:innen des BA »Integrated Design« verfügen über ein grundlegendes Verständnis der Theorien, Methoden und Prinzipien sowie über grundlegende Entwurfspraxis in mindestens sechs Lehr- und Forschungsgebieten der KISD. Darüber hinaus besitzen sie vertieftes Wissen und eine vertiefte Entwurfspraxis in mindestens zwei dieser Gebiete. Sie sind in der Lage, sich effizient und selbstständig in komplexe Themen- und Problemstellungen einzuarbeiten, eigene Fragestellungen zu entwickeln und unter Berücksichtigung der grundlegenden Methoden und Modalitäten von Recherche, Analyse, Konzept und Entwurf in den vielfältigen Handlungsfeldern des Designs wissenschaftsgeleitet zu bearbeiten. Sie sind erfahren in internationalen Teams und in der Steuerung von Projektprozessen. Ihre persönlichen Profile sind durch individuelle Schwerpunktsetzungen in den unten aufgeführten Kompetenzclustern gekennzeichnet
Die systematische Schulung und Begleitung von eigenständigem und selbstverantwortlichem Denken und Handeln begreifen wir als unsere vordringlichste Aufgabe und ermöglicht es unseren Studierenden, individuelle, thematische und/oder methodische Schwerpunkte zu setzen und persönliche Profile auszubilden. Die im Folgenden aufgeführten Kompetenzcluster sind dementsprechend nicht als von jedem*jeder Einzelnen in Gänze zu erfüllender »Kriterienkatalog« zu verstehen, sondern suchen die an Designer*innen herangetragenen Anforderungen auf unterschiedlichen Niveaustufen systematisch zu kartografieren, um die zur Bildung eigener Schwerpunkte notwendige Orientierung zu schaffen.
(De-)Constructing Tasks: Unsere Absolvent:innen sind in der Lage, designrelevante Phänomene zu beobachten, hierzu eigenständige Frage- und Problemstellungen zu entwickeln und diese in Auseinandersetzung mit relevanten Theorien, Methoden und Prinzipien verschiedener Designbereiche und Bezugswissenschaften wissenschaftsgeleitet zu bearbeiten, indem sie sich systematisch in Themen einarbeiten, ihr Wissen und ihre Entwurfspraxis eigenständig erweitern oder vertiefen, wissenschaftlich qualifiziert Recherchen durchführen, Literatur und Daten sammeln, auswerten und interpretieren und designrelevante Phänomene in ihren kulturellen, sozialen, technischen und diskursiven Kontexten analysieren, um zu wissenschaftlich begründeten Positionen, Urteilen und Erkenntnissen zu gelangen.
Designing Processes: Unsere Absolvent:innen vermögen in Entwurfs- und Entwicklungs-prozessen mit Ungewissheit und dynamisch wechselnden Rahmenbedingungen umzugehen, indem sie diese Prozesse definieren und ihre Etappen und Komponenten differenzieren, Abläufe gestalten, mit Medien und Materialien experimentieren, ihre Ansätze und Konzepte iterativ erproben und testen, Zwischenergebnisse reflektieren und weiterentwickeln, trotz eventuell unvollständiger Information Prioritäten bilden und sowohl eigenständig als auch im Team Entscheidungen treffen.
Practicing Collaboration: Unsere Absolvent:innen begreifen das Entwerfen als soziale Praxis, die auf Kollaboration und der Teilhabe anderer an Entwurfs- und Entwicklungsprozessen gründet, und können in interkulturellen, inter- und transdisziplinären Teams in unterschiedlichen Rollen arbeiten, indem sie Teamprozesse organisieren, die im Team vertretenen Perspektiven und Denk-Kulturen reflektieren, Erfahrungsräume eröffnen und soziale Interaktionen gestalten, Kompromisse lösungsorientiert aushandeln und Verantwortung für den Prozess übernehmen.
Developing Prototypes: Unsere Absolvent:innen sind ihren selbstgewählten Schwerpunkten entsprechend mit grundlegenden Entwurfsmethoden und gestalterischen Techniken sowie analogen und digitalen Werkzeugen vertraut und verfügen über ein kritisches Verständnis gestalterischer Grundregeln. Sie sind in der Lage, Modelle und Prototypen zu erzeugen, indem sie experimentell denken und arbeiten, designspezifische und fachlich relevante Entwurfsinstrumente nutzen und gestalterische Grundregeln erkennen, analysieren und in der eigenen Entwurfspraxis gezielt einsetzen – oder auch durchbrechen.
Creating Alternatives: Unsere Absolvent:innen sind in der Lage, Entwurfsprozesse systematisch und kriteriengeleitet (z.B. kultureller, sozialer, gesellschaftlicher, technischer, ökonomischer Kontext, Ort, Raum und Zeit, Ästhetik, Funktionalität, Produktionsbedingungen, Material, Werkzeuge, Medien, Nachhaltigkeit, soziale Wirkung, Diversität) zu entwickeln, indem sie projektbezogene Kriterien definieren, Entwurfsvarianten bilden und dabei Kriterien unterschiedlich gewichten und auf Basis dieser Varianten begründete Entwurfsentscheidungen treffen, um zu einem programmatischen Ergebnis zu kommen.
Reflecting Practice: Die Absolvent:innen vermögen, die eigene (Entwurfs-)Tätigkeit und eigene Ergebnisse kritisch zu hinterfragen und immer wieder auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen. Gleichzeitig sind sie sich möglicherweise vorhandener eigener Grenzen bewusst und scheuen nicht davor zurück, externe Expertise einzubinden, wenn es die jeweilige Aufgabe erfordert. Sie zeigen ein hohes Bewusstsein für die Notwendigkeit, die eigenen Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kompetenzen im Sinne des lebenslangen Lernens anzupassen und zu erweitern.
Translating Knowledge: Unsere Absolvent:innen können designbezogene Konzepte, Positionen und Problemlösungen mündlich und schriftlich – auch in einer Fremdsprache – formulieren, visualisieren und präsentieren, indem sie kulturell und sozial geprägte Konzepte der Wahrnehmung, des Denkens und Gestaltens reflektieren und im eigenen Handeln berücksichtigen, Zusammenhänge und Entwurfsinhalte veranschaulichen sowie eigene Gestaltungsprozesse und -ergebnisse sprachlich und visuell präzise darstellen und argumentieren.
Die erfolgreich abgelegte Prüfung zum Bachelor of Arts »Integrated Design« bildet einen voll berufsqualifizierenden Abschluss und erlaubt den Zugang zu einem weiterführenden Master-Studium. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums sind die Absolvent:innen qualifiziert, in einem der folgenden Handlungsfelder oder einer Kombination davon zu arbeiten:
Konzeptionelle Gestaltung
Absolvent:innen des BA Integrated Design setzen gestalterische Impulse in zahlreichen gesellschaftlichen und ökonomischen Bereichen und Handlungsfeldern und tragen so dazu bei, den Begriff »Design« facettenreicher zu definieren. Integrated Designer*innen übernehmen Verantwortung bei der Gestaltung von Artefakten, Medien und Prozessen. In kritischer Distanz zu rein ökonomischen Kriterien werden gesellschaftliche und soziale Anforderungen ganzheitlich in Gestaltungs- und Projektprozesse integriert.
Inter- und transdisziplinäre Lösungsmodelle
Absolvent:innen des BA Integrated Design integrieren unterschiedliche fachliche Disziplinen und außerfachliche Perspektiven in Planungs- und Entscheidungsprozesse. Aufgrund der intensiven Auseinandersetzung in interkulturellen Studierendenteams analysieren sie unterschiedliche Standpunkte, inkludieren diverse Ansätze, moderieren und gestalten integrative Lösungsansätze. Damit zeigen sie besondere Stärken in der integrativen Kooperation auch stark heterogener Planungsgruppen.
Entwicklung und Innovation
Absolvent:innen des BA Integrated Design hinterfragen Ausgangspositionen und entwickeln gegebene Aufgabenstellungen weiter. Sie integrieren gesellschaftliche und wissenschaftliche Impulse zur Entwicklung zukunftsweisender Lösungen und erarbeiten Ergebnisse in Abhängigkeit der jeweils relevanten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und technischen Rahmenbedingungen. Dabei loten sie durch strukturiertes Experimentieren Möglichkeitsräume und Handlungsoptionen aus. Neben innovativ ausgerichteten beruflichen Tätigkeiten, die durch das in weiten Teilen konkret praxisbezogene Studium ermöglicht werden, entscheiden sie sich oft auch für ein wissenschaftlich geprägtes Masterstudium.
Interkulturelle und interdisziplinäre Kommunikation
Absolvent:innen des BA Integrated Design analysieren, de- und rekonstruieren gesellschaftliche, wirtschaftliche, politische und technologische Rahmenbedingungen. Durch einen breit aufgestellten interkulturellen Ansatz erarbeiten sie innovative, integrierte Kommunikationsstrategien und vermitteln unterschiedliche Standpunkte und Sichtweisen, die sie medial kompetent kommunizieren.
Informationen zum Bewerbungsverfahren finden Sie hier.