Die Forschungsstelle »Echtzeitstadt« begleitet Designstudierende  des internationalen Masterstudiengangs »MA Integrated Design Research« mit der Vertiefungsrichtung »Urban Intensities & Ressources«. Sie wendet sich hierbei vor allem an ambitionierte Studierende, die bereits im Verlauf der Masterphase mit Blick auf eine berufliche Tätigkeit im Feld der Design- und Stadtforschung oder eine anschließende Promotion arbeiten möchten.

Die Forschungsstelle »Echtzeitstadt« agiert hierbei als ein Bindeglied zwischen den Studierenden und relevanten Forschungsthemen an der Schnittstelle von Design, Urbanität, Kultur, Politik, Medien und Ökologie. Die Forschungsstelle ermöglicht den Studierenden, von Anfang an in Forschungsprojekte und Projekte forschenden Lernens involviert zu sein.

In Städten konzentrieren sich immer mehr Macht, Kapital und Wissen, von ihnen gehen immer mehr Bewegungen von Menschen, Daten, Waren und Finanzen aus. Angesichts dieser Entwicklungen sind viele Städte nicht mehr in der Lage, die Herausforderungen der Versorgung, der sozialen Integration, der wirtschaftlichen Verflechtung und der Infrastruktur zu bewältigen, während gleichzeitig Körper, Dinge, Umwelt und Technologie immer enger miteinander verflochten sind. Diese Verflechtungen bieten neue Potenziale – kulturell, sozial, ökonomisch, ökologisch – für alternative urbane Zukünfte. Mit Raum- und Stadtanalysen, Entwicklungskonzepten, Entwurfsszenarien, spekulativen Interventionen und experimentellen Prototypen suchen Masterstudierende der Vertiefungsrichtung »Urban Intensities & Resources«  Antworten auf die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen und wie urbane Räume, Infrastrukturen und Institutionen gestaltet werden könnten. Lässt sich die Stadt als physische und virtuelle Ressource begreifen, die allen Bürgern zugänglich ist? Wie verhandeln Menschen ihre Beziehungen zu ihrer städtischen Umwelt? Welches sind die komplexen und heterogenen Bezugssysteme ihres Handelns? Welche sozialen, politischen und technologischen Entwicklungen und Konsequenzen ergeben sich aus der Verdichtung und Beschleunigung urbaner Raum-Zeit-Strukturen? Und welchen Beitrag kann Design zu diesen Entwicklungen leisten und sie mitgestalten?

Das Spektrum möglicher Perspektiven umfasst: 

  • individuelle Raumwahrnehmungen und kollektive Imaginationen des urbanen Raums
  • datengesteuerte Formen der Interaktion mit der städtischen Umwelt 
  • neue Schnittstellen zwischen Körpern, Dingen und Räumen
  • Strukturen der Ausgrenzung und Disziplinierung sowie deren Überwindung
  • alternative politische Räume und Möglichkeiten der Teilhabe am städtischen Leben
  • digitale Technologien für die Teilhabe an der Gestaltung städtischer Strukturen und Prozessen
  • neue Formen und Technologien der Mobilität
  • urbane Praktiken des Teilens und des nachhaltigen Konsumierens
  • gesellschaftliche Utopien für das Leben und Arbeiten in der postfossilen Stadt
  • Potenziale und »Realexperimente« informeller Stadtproduktion

NEU: Im Rahmen des thematischen Clusters »Urban Intensities & Ressources« besteht die einmalige Möglichkeit, den fakultätsübergreifenden Schwerpunkt »Spatial Strategies« zu wählen, in dem Design- und Architekturstudierende gemeinsam an Projekten und Seminaren arbeiten.

Bild: Dakar Mobilities, 2023, Foto von Simon Meienberg.