Absolvent:innen der KISD belegen in diesem Jahr den ersten, zweiten sowie die zwei dritten Plätze des Kölner Design Preises. Chandra Sperle erhält für seine Bachelor-Abschlussarbeit „Schriftkörper“ den begehrten ersten Platz. Theresa Tropschuh belegte mit ihrer Arbeit „Presskorn“ den zweiten, Carolin Schabbing und Sanja Alessia Zündorf mit ihren Arbeiten „Data goes Scenographic“ und „POV MAG“ die beiden dritten Plätze. Alle 17 für den Preis nominierten Arbeiten sind online ausgestellt

Schrift-Körper

Unter dem Namen „Schriftkörper“ hat KISD Absolvent Chandra Sperle (Bachelor of Integrated Design) Untersuchungen dazu angestellt, was es bedeuten könnte, wenn ein Schriftzeichen unabhängig von seiner historischen und soziokulturellen Entwicklung aus der Perspektive einer sich selbst ausdrückenden Entität betrachtet wird.

Chandra Sperle stellte die Hypothese auf, dass die visuellen Schriftzeichen lediglich Schnittflächen eines sich räumlich erstreckenden Körpers sind – ähnlich den Schnittbildern unserer menschlichen Körper bei einer Computertomographie. In seiner Arbeit ging er der Frage nach, wie sich durch räumlich agierende Schriftkörper die Art und Weise der Speicherung und Kommunikation von Informationen verändert und welche Rolle dies für unsere heutige Informationsgesellschaft haben könnte. Er untersuchte daher mittels verschiedener Experimente, wie »Schriftkörper« tatsächlich greifbar gemacht werden könnten und welche Rolle sie bei der Wahrnehmung von Schrift spielen.

Vom Bier zum Fahrradhelm

Die mit dem zweiten Platz prämierte Abschlussarbeit „Presskorn“ der KISD-Absolventin Theresa Tropschuh dreht sich um eine Lösung für die Endlichkeit irdischer Ressourcen. Theresa Tropschuh möchte eine Alternative zur Materialverschwendung unserer Konsumgesellschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft aufzeigen. Das entwickelte Material Presskorn soll nicht nur eine Alternative zu endlichen Rohstoffen aufzeigen, sondern auch ein schuldloses Konsumieren ermöglichen und den Startschuss für eine Materialwende in eine öko-soziale Gesellschaft abfeuern. Presskorn besteht zu 100 Prozent aus einem Reststoff der Bierproduktion und ist aus dem nachwachsenden pflanzlichen Rohstoff Gerste hergestellt. Es kann vor der Weiterleitung in die Biogasanlage unter anderem für Produkte wie einen Fahrradhelm, ein Bett oder auch Tierfutter verwendet werden.

VR-Theater Performance

In ihrer Masterarbeit »Data goes Scenographic« untersucht Carolin Schabbing die Einbettung digitaler Technologien und Datakunst in theatrale Prozesse. Sie wurde dafür mit dem dritten Platz ausgezeichnet. In einer immersiven VR-Theatererfahrung wird ein fiktives Produkt vorgestellt, das eine digitale Kopie des Bewusstseins eines jeden Individuums verspricht. Inszeniert wurde die Arbeit mit Akteuren und Besuchern in einer Performance.

Ein feministisches Männermagazin

Auch Sanja Alessia Zündorf wurde für ihre Arbeit „POV-Mag“ mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Mit Blick auf die vierte feministische Welle konzipierte, gestaltete und realisierte sie ein Magazin, das sich speziell an Männer richtet. In neun Interviews mit Expert:innen, Krankenpflegern, Vollzeit-Vätern sowie erfolgreichen Autorinnen lässt sie Männer zu Wort kommen und an der gesellschaftlichen Debatte teilhaben.

Der Kölner Design Preis

Mit dem Kölner Design Preis werden jedes Jahr die besten und innovativsten Abschlussarbeiten von Absolventinnen und Absolventen der Kölner Designhochschulen prämiert. Die Köln International School of Design der TH Köln, die HMKW, die ecosign/Akademie für Gestaltung, die Hochschule macromedia, die ifs internationale filmschule Köln und die Rheinische Fachhochschule Köln organisieren die Verleihung gemeinsam. Der Preis wurde 2021 zum 15. Mal vergeben.
Die diesjährige Jury bestand aus Dr. Petra Hesse (Direktorin des MAKK), Nils Holger Moormann (Geschäftsführer Nils Holger Moormann GmbH), Claudia Neumann (Managing Director Neumann-Communication), Stephan Ott (Chefredakteur „form“ bis 2020) und Prof. Ralph Sommer (Professor für Konzeptdesign, Hochschule für Bildende Künste Hamburg).

Ausstellung

Coronabedingt findet auch in diesem Jahr keine Ausstellung im MAKK statt. Die offizielle Preisverleihung konnte nur in sehr kleinem Kreis durchgeführt werden. In diesem Jahr wurde erstmalig eine Broschüre zum Kölner Design Preis veröffentlicht. Die Broschüre wurde den Nominierten übergeben und kann bei der KISD im Sekretariat unter offikisd@kisd.de angefordert werden.

Alle nominierten Arbeiten sind online unter www.koelnerdesignpreis.de ausgestellt.