In seiner Bachelorarbeit untersucht Robert Halbach das Anwendungspotenzial und die Grenzen von KI-Komponenten in digitalen Services. Als praktisches Fallbeispiel dient das digitale Archiv der KISD – eine über ein Jahrzehnt alte Plattform mit studentischen Arbeiten, die bis Ende der 1990er Jahre zurückreichen.

Seit der Veröffentlichung von OpenAI’s ChatGPT Ende 2022 hat das öffentliche Interesse an Künstlicher Intelligenz und Machine Learning stark zugenommen. Begleitet wird diese Aufmerksamkeit von einem groß angelegten „KI-Wettlauf“, der seit seinem Beginn rasante Fortschritte und eine Vielzahl neuer Modelle für unterschiedlichste Zwecke hervorgebracht hat. Während große, multimodale State-of-the-Art-Modelle wie Claude, GPT-4o oder Gemini das Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit bilden, hat die Forschung rund um die Implementierung von KI-Modellen auch die Entwicklung schlanker, aber dennoch leistungsfähiger Modellfamilien vorangetrieben.

Für ressourcenbegrenzte Umgebungen optimiert, lassen sich diese Modelle in Abläufe wie Web-Pipelines einbinden, in denen schlanke und effiziente Lösungen besonders wichtig sind. Um dieses Potenzial in einem realen Anwendungskontext zu betrachten, soll „.aaaarchive“ jene Probleme angehen, die sich über die Jahre im KISD-Archiv angesammelt haben. Aus der folgenden Versuchsreihe ging eine neue Version der Plattform hervor, in der KI in mehreren Szenarien zum Einsatz kommt – etwa bei der automatischen Generierung von Tags, der Farbextraktion des Titelblatts und einem vektorbasierten Empfehlungssystem.

Neben den genannten Positivbeispielen zeigt das Projekt jedoch auch, dass KI zwar für manche Aufgaben ein hervorragendes Werkzeug sein kann, aber auch klare Limitationen hat. Wie jedes andere Tool spielen KI-Komponenten ihre Stärken besonders in spezifischen Anwendungsfällen aus – „das richtige Werkzeug für die richtige Aufgabe“ zu wählen ist hier entscheidend. Eine zentrale Erkenntnis des Projekts lautet daher, dass die konzeptionelle Gestaltung von Features mindestens ebenso wichtig wie die technischen Mittel ist, die sie unterstützen.

Supervisoren:

Prof. Dr. Lasse Scherffig, Interaction Design
Mauro Rego (Extern)