In ihrer Bachelorarbeit „FLUID EDGES“ hat Kristina Jurk eine vom Begriff der Fluidität inspirierte Schmuckkollektion entworfen, die sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen queerer Sicherheit und Sichtbarkeit beschäftigt. Sie ist Ansatz, diese beiden, in der Community oft konträren Bedürfnisse einander näher zu bringen. Für ihre Thesis ist sie für den Kölner Design Preis 2023 nominiert.
Das Projekt „FLUID EDGES“ ist von den Begriffen “Sicherheit”, “Sichtbarkeit” und “Fluidität” inspiriert.
Sicherheit und Sichtbarkeit sind zwei sehr wichtige Bedürfnisse in der queeren Community, scheinen jedoch kaum miteinander vereinbar. Dadurch entsteht ein starkes Spannungsverhältnis. Um sichtbar zu sein, setzt sie sich potenzieller Gefahr und Gewalt aus. Um sicher zu sein, muss die Community möglicherweise Teile ihrer selbst verbergen. Diese Bedürfnisse können in einem fluiden Spektrum variieren.
Es scheint absurd, dass die Liebe queerer Menschen zueinander und der Ausdruck ihres Geschlechts und ihrer Persönlichkeit in der Öffentlichkeit ein Grund dafür sein kann, attackiert zu werden. Viele müssen täglich um ihre Sicherheit und ihr Leben fürchten. Als eine Person, die Teil der queeren Community ist, sieht Kristina Jurk diese Dinge um sich herum geschehen, was verletzend und beängstigend ist. Ihre Fotos zeigen die individuellen und tiefen platonischen oder romantischen Beziehungen der Model. Ziel war es, die pure Schönheit dieser Beziehungen sichtbar zu machen, den Hass zu kontrastieren und seine Absurdität bloßzustellen.
Die Schmuckkollektion ist ein Versuch, die beiden Begriffe einander anzunähern. Auch wenn sie das Problem nicht ansatzweise lösen kann, so kann sie doch Aufmerksamkeit generieren und Denkprozesse außerhalb der queeren Community anstoßen. Die Platzierung der Stücke erfolgt unkonventionell und hyperpresent. Ihre Formen sind so fluide, wie die Menschen, die sie tragen. Kanten und Stacheln stehen symbolisch für den Selbstschutz. Die Schmuckstücke spielen mit den Gesichtszügen, stärken, und heben sie hervor. Die tragende Person soll das Gefühl haben, selbstbewusster und unantastbarer zu sein.
Das Projekt wurde von Prof. Iris Utikal und Patricia Hepp betreut. Die fachliche Begleitung fand durch die Goldschmiedewerkstatt von Dianne McFarlane statt.
© by Hanna Freres