Rebekka Hehn, Astrid Möller
MATERIAL: REISPAPIER
Reispapier wird hauptsächlich in der asiatischen Küche für Frühlingsrollen oder Teigtaschen verwendet und besteht aus Salz, Reis, Wasser und Tapioka. Tapioka ist eine pflanzliche Stärke, die aus der Wurzel der Maniok Pflanze gewonnen wird und findet sich zum Beispiel auch in den bekannten Kügelchen des „Bubble Tea“ wieder.
Um jedoch eine andere Sichtweise auf das Reispapier zu bekommen und alle Vorurteile außer Acht zu lassen, wurde es innerhalb des Projektes bewusst in einem anderen Kontext – als dem üblichen als Nahrungsmittel – verwendet. Durch verschiedene Experimente sollten die Stärken und Schwächen/ die inhärenten Eigenschaften des Reispapiers erforscht werden. Besonders die Faktoren Wasser und Luft setzen beim Reispapier Prozesse in Gang und fungieren als Auslöser der inhärenten Materialeigenschaften. Beim Quellen im Wasser wird das Reispapier weich, beweglich, leicht elastisch und haftend. In diesem Zustand kann es Farbe annehmen und verformt werden. Beim schwinden während des Trocknungsprozesses zieht es sich zusammen und nimmt, je nach Untergrund, Strukturen an. Dabei gewinnt es an Stabilität und verliert leicht an Größe.
Das Ausstellungsobjekt zeigt die eigenständige Strukturbildung beim Trocknungsprozess. Die zuvor angefertigte Paste aus Reispapier zieht sich zusammen und so kann während der Zeit der Ausstellung dabei beobachtet werden, wie sie eigenständig kleine Wölbungen und Vertiefungen bildet.
Auch bei den ausgestellten Kuppeln lassen sich raffinierte Strukturen beobachten, die das Material bildet, sobald es sich auf einer schrumpfenden Oberfläche befindet
Ein möglicher Anwendungsbereich des Materials wäre im Bereich der Biokunststoffe, da es ohne Zusatz von Chemie hergestellt wird, aus aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und recycle- und kompostierbar ist. Es lässt sich in beliebige Formen bringen oder auch gießen und weist dabei eine gewisse Stabilität auf.