Das Projekt „Urban Toolbox“ von Friedel Schlör beschäftigt sich mit dem öffentlichem Raum und dessen Gestaltung. Es geht um „gute“ und „schlechte“ stadtplanerische Entwicklungen aus aller Welt. Um eine offene und spielerische Stadtnutzung zu fördern, entwickelte er drei mobile Stahl-Aufsätze, die auf das Kölner Stadtmobiliar anzuwenden sind.

Das Projekt thematisiert Aneignungsmöglichkeiten des öffentlichen Raums für Bewohner:innen und zeigt zu gleich positive als auch negative Tendenzen in der Stadtentwicklung auf. Die Privatisierung öffentlicher Plätze, Anti-Obdachlosen Design, Barcelonas Superblocks oder „Skate-friendly cities“ werden unter anderem in dem wissenschaftlichen Teil der Arbeit behandelt. Durch die intensive Recherche im Bereich Stadtgestaltung, der Inspiration des französischen Künstlers Pierre Descamps und einer früheren Idee von Schlör selbst entstand in Zusammenarbeit mit dem betreuenden Professor Andreas Wrede ein Konzept für Stahlobjekte. In Schlörs vorheriger Arbeit wurde von ihm ein „Polejam“ entwickelt, der zum Skaten als Aufsatz in einen Gulli gesteckt werden konnte. Daraus entstand der Gedanke, Aufsätze für Stadtmobiliar herzustellen. Gebaut wurden sie in den Werkstätten der KISD.

Die Stadtmöbelstücke sollten in ihrer ursprünglichen Form nutzbar bleiben, wobei der Nutzen der Stahlobjekte nicht sofort ersichtlich sein sollte. Sie sind somit auch als eine symbolische Untermauerung der Aufforderung: „Mach dir den öffentlichen Raum für deine Zwecke nutzbar.“ zu sehen. Dabei soll das Miteinander gefördert werden, nicht gestört. Die Arbeit macht auf Missstände in der Stadtgestaltung Kölns aufmerksam. Das Stadtbild ist großteils „minimalistisch“ und das ist auch in anderen deutschen Großstädten der Fall. Dabei gehört der öffentliche Raum allen und Konsumfreien Orte sind essentiell für Menschen mit geringem oder gar keinem Einkommen. Das Kölner Stadtmobiliar dient so als Trägermaterial für eine interpretationsoffene und freie Stadtnutzung.

 

Über das Projekt ist auch im Kölner Stadtanzeiger berichtet worden. Zum Artikel mit Video geht es hier.