In einem 4-monatigen Kooperationsprojekt mit dem Leuchtenhersteller Trilux wurden erste Konzepte erarbeitet, welche sowohl die Chancen aber auch die Grenzen dieser Technologie ausloten. Das Unternehmen Trilux produziert und entwickelt Leuchten und Lichtsysteme und zeichnet sich in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte durch zukunftsweisende Beleuchtungssysteme- und -komponenten aus.

In einem ersten Kick-Off Meeting in der Trilux-Lichtakademie stellte der Lichttechniker Sebastian Ludwig die Vorzüge der OLED-Panels deutlich heraus: Effizient. Homogen. Hauchdünn. „Mit den OLEDs könnte theoretisch jede Fläche zum Leuchten gebracht werden.“, betonte der Projektleiter Prof. Hatto Grosse.
Schattenfreies und flächiges Licht klingt beispiellos, aber was bedeutet es für Anwenderinnen und Anwender, wenn die gewohnte punktförmige Lichtquelle verschwindet, und folglich auch der Schatten eine ganz neue Form erhält?
Der Fokus der Auseinandersetzungen lag daher für die Studierenden nicht primär auf der reinen Produktgestaltung. Viel mehr haben die Studierenden sowohl in Team- als auch in Einzelarbeit konventionelle Gestaltungen von Licht und Schatten reflektiert und erste ganzheitliche Lichtkonzepte und Inszenierungen erörtert.
Im Zentrum der Konzepte und der ausgearbeiteten Anschauungs- und Funktionsmodelle stand immer die Wechselwirkung von Mensch und Raum sowie von Licht und Schatten. Leitende Fragestellungen waren unter anderem:

  • Wie verändert diese Technologie und ihre Formfreiheit die Wohn- und Arbeitsräume der Zukunft?
  • Ermöglichen die OLED-Panels neue Lichtinszenierungen im Raum, welche die herkömmliche Anbringung von Leuchten an Wand und Decke ablösen werden?
  • Und, welchen Einfluss haben dabei die neue Qualitäten von Licht und Schatten auf unsere Stimmung und unser Wohlbefinden?

Die Kooperation zwischen Trilux und der KISD bot den Studierenden viel Raum für Experimente, aber auch die Gelegenheit die Entwürfe auf die Möglichkeiten industrieller Fertigung zu prüfen. So erarbeiteten die Studierenden einerseits sehr freie Ansätze, welche spielerisch die Eigenschaften der OLED zelebrieren. Andererseits wurden auch sehr praxisnahe und anwendungsbezogene Konzepte wie modulare Stecksysteme, interaktive Raumtrenner und neuartige Tisch- und Hängelleuchtenkonzepte sowie Anwendungsszenarien im öffentlichen Personenverkehr wie in Zügen und in Straßenbahnen entworfen. Die bisher noch begrenzte Leuchtstärke und die derzeitig hohen Produktionskosten wurden in den jeweiligen Konzepten ganz bewusst als ein bestimmender und eingrenzender Parameter berücksichtigt.

Die vielfältigen Experimente und Skizzen der Studierenden konnten die zukünftige Anwendungs- und Gestaltungshorizonte, aber auch die Grenzen, sehr eindrucksvoll aufzeigen. So dass in weiteren Gestaltungsschritten die ersten Entwürfe gemeinsam mit dem Projektpartner präzisiert und weiter ausgearbeitet werden. Letztlich, um der Antwort auf die Frage, ob OLEDs die Leuchtmittel der Zukunft werden, näher zu kommen.