XXL Hüttenzauber« war der Arbeitstitel eines Projekts an der KISD unter der Leitung von Prof. Günter Horntrich und Prof. Wolfgang Laubersheimer. Studienrede sollten in zwei Semestern innovative Ideen und Lösungen auf begrenztem Raum entwickeln und umsetzen.
Kaum eine Design- oder Architekturzeitschrift kommt in den letzten Jahren ohne einen Artikel über neue Konzepte und Beispiele kleiner Bauten mit alltäglichen oder besonderen Funktionen aus. Eine Reihe von DesignerInnen und ArchitektInnen sehen in kleinen, schicken Wohneinheiten die berufliche Herausforderung. Die KISD stellte die Studierenden mit dem Projekt »XXL Hüttenzauber« vor diese außergewöhnliche Aufgabe. Es sollten Hütten konzipiert werden mit den Eigenschaften mobil, temporär oder dauerhaft, von einfach über experimentell bis hightech. Entwerfen und Bauen als Prozess und eine ganz neue Herausforderung durch die enge Verbindung von Design und Architektur.
Zu Beginn stand eine kleine Fingerübung zum Aufwärmen: 20 Vogelhäuser, die unterschiedlicher nicht sein konnten, sind darin entstanden, die von der Legebatterie bis zum aufgeschnittenen Basketball eine breite Palette an Ideen aufzeigten. Um vom Vogelhaus zur echten Hütte zu kommen, haben die Studierenden Teams gebildet, die sich mit unterschiedlichen Themen enger befassen sollten. In allen Entwürfen wurde die Ferienhütte als Rückzugsort aus dem Alltag gesehen.
Für die Hüttenentwürfe »Skewed« (Berge) und »Floating Hut« (Südsee) war die Verortung Ausgangspunkt der Gestaltung. Für die »Ökonische« Hütte war die Nachhaltigkeit der Rohstoffe als Baumaterial maßgeblich und für »My Hut« war die absolute Mobilität entscheidend. Andere Hütten, wie »Momento« (RGB-Farben) und »The Box« (Modularität) sowie »Stairway to Heaven« basieren auf sehr individuellen Konzepten. Alle sieben Entwürfe wurden am Ende des ersten Semesters in einer kleinen Ausstellung an der KISD intern präsentiert. Ein halbes Jahr später standen nicht nur die sieben 1:20 Modelle sondern zwei 1:1 und ein 1:5 Model auf der Ausstellung Architects@Work in Rotterdam und wiederum drei Monate später auf derselben Messe in Düsseldorf.
Gerade diese Auseinandersetzung und der Diskurs mit dem Fachpublikum dieser Messe für Architektur waren sehr spannend für die Studierenden der KISD. Denn gerade Architekten, also die eigentlichen Hüttenbauer, waren überaus begeistert von der konzeptuellen, interdisziplinären Herangehensweise der jungen Designer.