Prof. Dr. Oliver Baron

Design ist zutiefst mit der wirtschaftlichen Dynamik unserer Gesellschaft verwoben: Es ist durch sie bedingt und es prägt sie. Entsprechend entdecken Unternehmen das Design mehr und mehr als strategischen Faktor und damit die Notwendigkeit, Designprozesse enger in den unternehmerischen Prozess zu integrieren.

Zudem ändern sich die sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen der Profession: Tendenzen wie die zunehmende Urbanisierung, der Klimawandel, der demographische Wandel und die Globalisierung auf der einen Seite, wissenschaftliche Innovationen in der Nanotechnologie, Robotik, Gentechnologie, Neurobiologie und der Kommunikationstechnologie auf der anderen Seite zeitigen neue fachlich Anforderungen, eröffnen neue berufliche Perspektiven und verlangen ein neues Maß an Verantwortung.

DesignerInnen, die heute und morgen auf hohem gestalterischen Niveau und in Führungspositionen erfolgreich tätig sein möchten, müssen in der Lage sein, ihre Rolle im Zusammenhang mit solchen gesellschaftlichen Entwicklungen, wirtschaftlichen Prozessen und technologischen Innovationen zu reflektieren und darzustellen; d.h. sie müssen lernen, diskursiv zu denken.

In den wissenschaftlichen Seminaren des Lehrgebietes Design & Economy wird zu diesem Zweck das begriffliche und argumentative Vermögen der Studierenden geschult sowie kulturwissenschaftliches Wissen vermittelt. Die Studierenden erwerben sich Kenntnisse über sozio-ökonomische, ökologische und (inter)kulturelle Fragestellungen Organisationsformen von Arbeit Markenwelten und Unternehmenskulturen Kommunikation und Vertrieb neue Medien und gesellschaftlichen Wandel regionale Bedürfnisse in Zentrum und Peripherie.

Aber das diskursive und spekulative Denken allein macht keine Designerin und keinen Designer. Hinzukommen muss spielerisch experimentelles Gestalten sowie handwerklich-technisches know-how. In der Projektarbeit werden deshalb praxisnah und häufig in direkter Zusammenarbeit mit Unternehmen Lösungen zu Aufgabenstellungen produziert, in denen Design ein strategischer Faktor ist. Eröffnet werden so Einblicke in Arbeitsrealität der Profession, vermittelt grundlegende Fähigkeiten im Bereich der

Recherche Analyse Strategieentwicklung Konzepterstellung Präsentation

Aufgebaut wird etwa Kompetenz im Bereich einer partizipatorischen Forschung: Der Methode, anhand einer intensiven Beobachtung alltäglicher Abläufe gestalterisch relevante Erkenntnisse über das Verhalten von Individuen, informellen Gemeinschaften und Organisationen zu gewinnen und aus ihnen Lösungen zu entwickeln, die eine spürbare Verbesserung der jeweiligen Lebensumstände versprechen.