Prof. Wolfgang Laubersheimer (i. R.)
Immer rascher fortschreitende Technisierung und EntwickIung von Produktionsprozessen macht es Hochschulen – schon aus wirtschaftlichen Gründen – kaum möglich, fertigungstechnisch auf dem neuesten Stand zu sein. Dennoch ist es notwendig, komplexe Technologien, die zumindest in Grundzügen häufig ähnlich und vergleichbar sind, den Studierenden zu vermitteln.
Darüberhinaus wächst die Bedeutung, bereits den Produktionsvorgang in die designerische Aufgabe einzubinden, die Haltung, die ein Unternehmen nach außen zeigt, seine Cl, nicht nur nach außen deutlich zu machen, sondern umfassend auch in den Produktionsprozess zu integrieren. Wer ein Produkt gestaltet, muß Kenntnis der verschiedenen Produktionsmöglichkeiten haben und Alternativen nennen können. So kann bei kleinen Stückzahlen der Bau eines speziellen Werkzeuges zu aufwendig sein und der Designer muß wissen, was dann zu tun ist.
Außer der Vermittlung von Produktionsprozessen soll Materialerfahrung gesammelt werden.
- Wie weit kann man Blech eigentlich biegen?
- Wann reißt die Eloxalschicht?
- Bei welcher Beanspruchung platzt Kunststoffbeschichtung ab?
- Wie hoch ist die Rückstellkraft?
- Wann sind unlösbare Verbindungen sinnvoll?
Innerhalb einer Designausbildung muß die kaum einholbare Hochtechnologie deshalb durch Transformation in plausible, erfahrbare Low-Tech Dimensionen übersetzt werden.