Art des Projekts

Kurzfristig

Betreuung durch

Prof. Iris Utikal

Guest Lecturer(s)

Prof. Kasai Noriyuki (Nihon University Tokio)

Teilnehmer

Typographie umgibt uns überall und jederzeit im Alltag, zuhause oder in der Stadt. Auch Objekte und Umgebungen, Signale, Zeichen nehmen Formen von Schrift und Buchstaben ein und bestimmen damit Assoziation, Wahrnehmung und Handeln. Im Sommersemester 2015 konnten Studierende bei einem Projekt in Zusammenarbeit mit der Nihon University Tokio mehr über Typographie erfahren – und über ihre De- und Rekonstruktion.

Seit drei Jahren kooperieren die KISD und die Nihon University in Tokio. Jedes Jahr gibt es einen einwöchigen Gastaufenthalt eines Professors an der Partnerhochschule. Eine vergangene Zusammenarbeit zwischen KISD und Nihon University lag im Bereich der Visuellen Kommunikation mit einem Projekt von Frau Prof. Iris Utikal zum Thema „Dos and Don’ts in Tokyo“ im Oktober 2014 in Japan. Im Sommer 2015 kam nun Prof. Kasai Noriyuki an die KISD für das Projekt „The Discovery of Typography“: eine Analyse und ein Vergleich der Typographien in Japan und der lateinischen Typographie in Deutschland.

Als Projektzeitraum war eine Woche gegeben. 14 Studierende hatten bei Projektbeginn die Aufgabe zum Brainstorming oder zur Schilderung ihrer Erfahrungen und Eindrücke mit Typographie. Wie ist diese gestaltet? Was beinhaltet sie? Wie sieht die Umgebung aus, welche Assoziationen wecken einzelne Formen, Schriftgefüge, Buchstaben? Als Inspiration dienten Alltagsgegenstände, Produkte, Möbel, Graphiken, Fotografien, persönliche Gegenstände, Objekte und Buchstaben und die Betrachtung dieser mit Hilfe von geschichtlichem Hintergrund und Funktion. Dieser Ansatz wurde anschließend dazu genutzt, diese tradierten Objekte, Formen und Typographien zu dekonstruieren, dekontextualisieren und damit zu rekonstruieren hinein in geänderte Aufgaben, Rollen und Bedeutungen.

Es entstanden zahlreiche Entwürfe der Studierenden. Zoe Pingel machte sich daran, alte/historische Bögen von Letraset-Schriftzügen und deren Anwendungen umzugestalten, Janina Rösch projizierte einzelne Buchstaben auf die urbane Oberfläche. Kosma Korczynski entwickelte basierend auf einem Baugerüst ein neues Raster für eine Schrift und schuf damit neue Zusammenhänge und Bedeutungen von Typographie. Maria Buckenmayer und Anne Caspar untersuchten Gesichter, Ausdrucksweisen und das Erscheinen möglicher Schrift und Buchstaben in unserer Gestik und Mimik.

Die verschiedenen Konzepte berücksichtigten kulturelle Kontexte und illustrierten gleichzeitig auch die sehr individuellen Erfahrungen und Ansätze mit und zur Typographie, aber auch zu Wahrnehmung von Umgebung, Realität, gefestigten Bildern und Schriften und deren Auflösung und Rekonstruktion.