Das Konzept eines modularen Schulgartens, der sich flexibel auf die unterschiedlichsten Situationen an den Schulen der Sekundarstufe I anpassen kann, möchte nicht nur den Biologielehrerinnen und –lehrern ein attraktives Angebot für die Integration in den Unterricht bieten, sondern auch den Schülerinnen und Schülern den Spaß am Mitmachgarten und fächerübergreifenden Erfahrungen außerhalb des Klassenzimmers nahebringen.
Im Rahmen eines auf zwei Jahre angelegten, gemeinschaftlichen Forschungsprojekts der KISD mit dem Institut für Biologie und ihre Didaktik sowie mit dem zdi-Schülerlabor der Universität zu Köln soll der Prototyp eines modularen Schulgartens entwickelt und gestaltet werden. Finanziell gefördert durch die RheinEnergie Stiftung.
Im Sommersemester 2014 startete ein internationales Team von Studierenden der KISD mit ihren ersten Recherchen zu dem Thema Schulgarten und begann damit, auf einer internen Datenplattform Ergebnisse zu sammeln. Im Laufe des Semesters entstanden darauf hin erste Konzepte, wie Schulgärten mit neuen Angeboten für Schüler wieder attraktiv gemacht werden können. Im Mittelpunkt stand die dreidimensionale Darstellung erster konzeptioneller Ideen, die sich mit Einzelaspekten, wie Anpflanzen, Pflegen, Beobachten, Vergleichen und Experimentieren, beschäftigten. Die Ansätze begrenzten sich dabei nicht auf den Garten der Schule, sondern bezogen auch den Klassenraum oder gleich den gesamten urbanen Raum mit ein.
Die folgenden Schulgartenprojekte griffen immer wieder auf die Erfahrungen der vorhergehenden Gruppe zurück, entwickelten sie weiter, oder fanden eigene Ansätze. Auf diese Art entstand ein riesiger Ideenpool, der sich im Verlauf des vergangenen Jahres zu der Umsetzung von zwei Ansätzen konkretisierte, die eine Reihe der vorher entwickelten Konzepte beinhalteten.
1—Die »Redbox« ist ein autarker, begehbarer und bepflanzbarer Kubus, der insbesondere für Schulen mit begrenztem Platzangebot konzipiert wurde. Da es sich bei der »Redbox« um ein »Hochbeet« in Würfelform handelt, kann er auch auf Asphalt aufgestellt werden. Die Konstruktion bietet vielfältige Möglichkeiten der Bepflanzung. Schwenkbare Außenwände bieten eine Reihe an abwechslungsreichen Einsatzmöglichkeiten in der Unterrichtsgestaltung vor Ort. Wenn geschlossen, bietet der Kubus darüber hinaus einen Idealen Stauraum für technische Geräte und Gartenwerkzeuge.
2—Der »Pflanzkasten« hat ein handliches Format, das auch von Schülern der Jahrgangsstufen 5 bis 9 getragen werden kann. Seine Größe ermöglicht eine flexible Anordnung in der Fläche, gestapelt oder in der Höhe. Behilflich ist dabei ein Gestell, das den nötigen Abstand zwischen den Pflanzenkästen schafft. Auf dem Boden sorgt diese Vorrichtung für eine angenehme Arbeitshöhe der Beete, die es insbesondere Rollstuhlfahrern ermöglicht, sich an allen Unterrichtseinheiten im Schulgarten aktiv zu beteiligen. Ein weiterer Vorteil des Konzepts stellt die Tatsache dar, dass die Kästen auch in den Unterricht mitgenommen werden können, um anstehende Experimente im Labor durchzuführen.
Begleitend zu der produktbezogenen Entwicklung der Module wurden auch die Unterrichtsmaterialien im Bereich von Biologie untersucht und eine Reihe von neuen Angeboten für einen abwechslungsreichen Unterricht konzipiert und entworfen. Insbesondere die Einbindung aller zur Verfügung stehender Medien, analog wie digital, schaffte eine Vielzahl interessanter Angebote für die abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung.