Art des Projekts

Kurzfristig

Betreuung durch

Prof. Iris Utikal

Betreuung durch

Prof. Michael Gais

Teilnehmer

Konrad Zuses 100ster Geburtstag im Jahr 2010 war Anlass für ein kurzfristiges Projekt, in dem über den Computer, seinen Innovationsgehalt und deren Folgen nachgedacht und diskutiert werden sollte. Die Antworten, Fragestellungen und Irritationen bildeten die Basis für den Entwurf einer dreiteiligen Ausstellung in der KISD. Geleitet wurde das Projekt von Prof. Iris Utikal und Prof. Michael Gais.

Konrad Zuse gilt mit der Erfindung der Z3 als Erfinder des Computers. Es hat viele Versuche und Prototypen gebraucht bis diese Errungenschaft der Welt präsentiert werden konnte. Jedoch stellt der erste Computer, die Z3, auch nur einen Punkt in der Geschichte der Menschheit dar. Es ist interessant zu sehen, was diese Erfindung für die heutige Zeit und unsere Gesellschaft möglich gemacht hat. Auch wird man überrascht sein, welche Einflüsse nötig waren, um Technologien, die wir heute als Standard bezeichnen würden, zu entwickeln. Diese Geschichte des Computers und die Entwicklungen, welche der moderne Rechner möglich machte, wurde mittels einer Ausstellungsinstallation visualisiert.

1. Teil: ein Selbstversuch. Erlebnisse eines vermeintlich nicht digitalen Alltags in Form eines multimedialen Tagebuches

2. Teil: die Zeitspirale von Zuses Geburt bis in die Gegenwart, mit der Veranschaulichung paralleler Ereignisse

3. Teil: Visionen und Visionäre aus einer anderen Zeit, im Angesicht der digitalen Echtzeit

Die Ausstellung beginnt auf der untersten Ebene eines Treppenhauses in der KISD. An den Wänden findet der Betrachter einen non-digitalen Selbstversuch, der in Form eines Tagebuchs (auf der Schreibmaschine geschrieben) mit Fotos dokumentiert wurde. Dargestellt werden hier die Erfahrung bei der Vermeidung von computer/prozessor-gesteuerten Hilfsmitteln im alltäglichen Leben. Von der Supermarktkasse bis zum Waschsalon.

Auf gleicher Ebene schwebt ein Kubus mit dem Bildnis von Konrad Zuse. Wir befinden uns im Jahr 1910, dem Geburtsjahr des Erfinders und dem Beginn einer vielschichtigen Zeitleiste die sich durch den Innenraum des Treppenhauses bis in die oberste Etage, dem Jahr 2010 erstreckt. Der Betrachter erhält mit dem Erklimmen der Stufen einen Überblick über die wichtigsten politischen, kulturellen und technischen Ereignisse eines jeweiligen Jahres. Die Parallelität und der fließende Übergang von einem Highlight zum nächsten, animieren zu eigenen inhaltlichen Verknüpfungen und Schlußfolgerungen in Bezug auf die Computerentwicklung und ihren Einflüssen auf unser Leben.

Je weiter die Besucher in der Geschichte vorstoßen, desto näher kommen sie dem dritten und abschließenden Teil der Ausstellung, der sich bereits akustisch ankündigt. Eine Synthese von digitalen Klängen und der Rezitation von Computersprachen, führen in einen verdunkelten Raum, in der eine scheinbar unendliche Bilderprojektion im 0,08 Sekundentakt die Sehnerven attakiert. Vor der Projektion ruhen Bildschirme auf Säulen, die in ruhiger Abfolge Zitate mit Prognosen, Visionen und Fehleinschätzungen zu der Entwicklung des Computers wiedergeben. Der Betrachter kann diese Äußerungen zum Anlaß nehmen, sie mit seinen Erfahrungen abzugleichen und eigene Vorausschauen zu wagen.