Heutzutage gilt es, sich dafür einzusetzen, dass Mülldeponien nicht unnötig durch Modeprodukten befüllt werden und Mikroplastikverschmutzung vermieden wird. Es ist wichtig, nachhaltige Materialien zu schaffen, die nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer schnell abbaubar und durch die Erde recycelbar sind. In ihrer Bachelorarbeit „Kel[p]eel“ beschäftigt sich Nena Ellermann mit Textilien aus Alginat, deren Nutzung die Möglichkeit bietet, erdölbasierte Materialien teilweise zu ersetzen. Dafür wurde sie 2023 für den Kölner Design Preis nominiert. Hier bietet sie einen kurzen Einblick in ihre Thesis.

Alginat ist mit Cellulose einer der Hauptbestandteile von Algen. Extrahiert man das es, bietet es vielseitige textile Anwendungsmöglichkeiten. Zum Beispiel als Basis für flexible Materialien: von Garnen, über Netze, bis hin zu Folien. Durch unterschiedliche Materialstärken, Transparenzen, Farbgebungen, Geometrien und Oberflächenstrukturen ergeben sich verschiedene sensorische, optische und technische Eigenschaften. Das Ziel der praktischen Arbeit ist es, auf Grundlage der Erkenntnisse voriger Materialexperimente eine Alternative für erdölbasierte Materialien zu schaffen. Zur Veranschaulichung wurden zwei Kleidungsstücke hergestellt, die beispielhaft für den möglichen Ersatz durch Alginat basierende Textilien stehen. Mit dem Material möchte ich die Entwicklung nachhaltiger Textilien vorantreiben und somit den schädlichen Auswirkungen der Textilproduktion auf die Umwelt entgegenwirken.

Die Vorteile von Alginat-Textilien sind zahlreich. Jetzt gilt es, diese einzusetzen, um eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen.

Mit Kel[p]eel habe ich mich in ein Experiment begeben, mit dem ich die Grenzen von Nachhaltigkeit und Funktionalität austestete. Es ist dringend notwendig, Techniken zu entwickeln, die es uns ermöglichen, biobasierte Materialien für Textilien zu nutzen, die auch einen ästhetischen Wert haben. Es gilt den Widerstand der Materialien zu lieben, die wir zu führen versuchen. Es gilt weiterhin, die endlosen Möglichkeiten auszuloten. Einige weitere werden folgen, andere nicht, aber das kann eine eigene Schönheit haben, die wir vielleicht (wieder) zu erkennen beginnen.

Fotos: Philipp Lehmann & Jason H. Lin