In ihrer Bachelorarbeit „In Kontakt“ analysiert Hannah Böker die Interaktion zwischen dem menschlichen Körper und dem Buch während des Lesens. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Bedeutung der physischen Dimension des Lesens im Zeitalter digitaler Medien zu schaffen. Ihr Buchprojekt wurde für den Kölner Designpreis nominiert und hat es auf die Shortlist des Förderpreis für junge Buchgestaltung der Stiftung Buchkunst geschafft.

Beim Lesen eines Buches werden nicht nur Augen und Hände beansprucht:
Nein, Lesen ist ein körperlicher Prozess.

Das Buch wird gehalten, aufgeschlagen, geknickt, durchgeblättert und bemalt.

Der menschliche Körper ist kontinuierlich im Kontakt sowohl mit dem physischen Buch, als auch mit dem Inhalt, der auf den Seiten dargestellten ist. „In Kontakt“ verwendet Abbildungen von Kopf-, Hand- und Körperhaltungen von Lesenden, um die Interaktion zwischen Körper und Buch visuell zu analysieren. Indem Szenen des Lesens aus dem alltäglichen Kontext genommen und im Buch dargestellt werden, wird die Aufmerksamkeit für die Physikalität des Lesens geschärft. Die Konzeption und Gestaltung des Buchs sollen neue Zugänge zum Buchkörper schaffen, die das Bewusstsein für das eigene Verhalten beim Lesen steigern und Interaktion mit dem Buch fördern.

Es umfasst nicht nur visuelle Einblicke in die Interaktion zwischen dem menschlichen Körper und dem Buch, sondern auch schriftliche Auseinandersetzungen und persönliche Erfahrungen, die ein tieferes Verständnis für die körperlichen Dimension des Lesens ermöglichen.

Vielen Dank an Sabine Gross für die Inspiration und dafür, dass sie ihren Text „Lesen-Körper-Text“ für das Buch zur Verfügung gestellt hat.

 

Bilder: Hannah Böker, Philip Lehmann

Betreut von Prof. Michael Gais und Prof. Oliver Baron.