Art des Projekts

Lehrforschungsprojekt

Betreuung durch

Prof. Dr. Carolin Höfler

Guest Lecturer(s)

Lukas Hamilcaro, Marseille

Teilnehmer

Welche Möglichkeiten ergeben sich, wenn wir die Zeichnung als Instrument der Intervention und Partizipation in urbanen und sozialen Kontexten verstehen? In diesem experimentellen Workshop untersuchten die Teilnehmer:innen das Zeichnen als eine experimentelle Praxis der verkörperten Wahrnehmung, Imagination und Kollaboration.

Zeichnen verbindet Situationen mit Handlungen. Mit der Entwicklung neuer Formen der Kooperation ist die Zeichnung prädestiniert, Aktionen der kollektiven Teilhabe und Intervention im öffentlichen Raum zu initiieren. Die Zeichnung vermittelt in der Tradition der gestischen Kunst direkten Ausdruck und Spontaneität: gleichsam eine Erzählung am Rande des Nonverbalen. Die Zeichnung ist aber immer auch erzählerisch. Sie vermittelt eine erlebte Situation, ein inneres Bild, eine Kombination unterschiedlicher Ansichten. Sie eröffnet eine Welt der narrativer Kombinationen von Gegenstand und ›Nichtgegenstand‹.

Die Teilnehmer:innen des Workshops schufen eine großformatige Gemeinschaftszeichnung, eine räumliche und visuell-taktile Erzählung über die Stadt. Sie wurde während der internationalen KISDconference »Intervening Drawing« vom 6. bis 8. Juni 2024 und während des KISDparcours 2024 im Juli öffentlich ausgestellt, um die Interaktion des Publikums mit der Zeichnung zu untersuchen.

»Collective Drawing« ist eine Veranstaltung der »Open Universities« der TH Köln und der Universität zu Köln, gefördert von der RheinEnergie Stiftung im Schwerpunktprogramm »Gesellschaft und digitale Transformation«. Die »Open Universities« gehen der Frage nach der Zukunft des Wissens im postdisziplinären Zeitalter nach. Diese Frage fordert dazu auf, alteuropäische Praktiken der Welterschließung zu ›ver-lernen‹ und Dinge nicht länger in einer binären Logik zu beschreiben.

Workshop »Collective Drawing«
27 May – 6 June 2023, Köln International School of Design der TH Köln

Organisation
Lukas Hamilcaro, Marseille

Fotos
Wanda Freudig, Carolin Höfler, Elisa Hoffmann, Matthias Karch, Philip Lehmann, Darío Morazán, Patrick Schwarz

Webseite
Instagram

Herzlich danken wir Gerd Mies und Hendrik Arnold für die freundliche Unterstützung beim Auf- und Abbau der kollektiven Zeichnung.

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Lukas Hamilcaro (geb. 1991) ist ein in Marseille ansässiger Architekt und Illustrator, der in den Bereichen temporäre Architektur, Stadtplanung, Szenografie und Illustration arbeitet. Er studierte Architektur an der École nationale supérieure d’architecture Paris Val de Seine und an der Universidad Federal do Rio de Janeiro. Er arbeitet seit vielen Jahren mit raumlaborberlin und dem ETC-Kollektiv, den Pionieren der kollaborativen Architektur. Er arbeitet häufig mit einem partizipatorischen Ansatz und führt viele Workshops mit verschiedenen Arten von Publikum durch, darunter Studierende, Menschen mit Beeinträchtigungen, Kinder und marginalisierte Gemeinschaften. Für ihn sind Architektur und bildende Kunst eine Möglichkeit, den Raum mit einem gemeinsamen Werkzeug zu erforschen, das darauf abzielt, eine öffentliche Imagination zu formen und zu teilen.