Art des Projekts

Lehrforschungsprojekt

Betreuung durch

Prof. Dr. Carolin Höfler

Guest Lecturer(s)

Mario Frank, Julian Hoffmann

Teilnehmer

In einem kollektiven Workshop auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Köln-Ehrenfeld werden offene Formen des Sichversammelns erprobt, um urbane Akteur:innen, Erzählungen und Objekte miteinander in Beziehung zu bringen. In den Fokus rückt hierbei das experimentelle Bauen als Erkundungs- und Interventionsverfahren.

Als Experimentierfeld dient das Gelände des Kollektivs stattInsel WESTSPITZE, auf dem das Gebäude der ehemaligen Bahndirektion steht. Es bildet den westlichen Teil jenes Areals, das nach stadtpolitischen Auseinandersetzungen in ein hochpreisiges Wohngebiet überführt wird. Mächtig grenzt eine neue, über 500 Meter lange und an die zwölf Meter hohe Schallschutzmauer das Gebiet zum Bahndamm hin ab. Das Gelände ist durch verkehrstechnische Infrastrukturen, durch ökonomische und politische Netzwerke sowie Operationen des Anschließens und Ausschließens geprägt. Zugleich entfachen dort gemeinwohlorientierte Initiativen mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement eine Dynamik, die sich der Logik kapitalistisch ausgerichteter Raumproduktionen entzieht. Gerade deswegen bietet der Ort eine spannungsreiche Umgebung für ein Projekt, das dazu auffordert, alternative Räume des Versammelns und Verhandelns zu entwickeln.

Folgenden Fragen gilt hierbei das Interesse: Wie bringen kulturelle und künstlerischen Initiativen stadtverändernde Entwicklungen hervor? Welchen Einfluss üben selbstorganisierte Akteur:innen auf die Stadtplanung aus, wenn sie brachliegende Baustrukturen und Flächen neu programmieren? Wie können spezifische soziale Praxen Räume des Dazwischen schaffen, die zu Keimzellen einer neuen Urbanität und Experimentierfeldern der Stadtkultur werden? Welche Rolle spielt hierbei das experimentelle Bauen?

Im Rahmen des Workshops wird ein flexibles Materialsystem entworfen und baulich umgesetzt, das sich zu verschiedenen Formen einer open stage – einer experimentellen Spielstätte für performative und diskursive Formate – anordnen lässt. Ziel ist es, den urbanen Zwischenraum der stattInsel WESTSPITZE für diverse Akteur:innen der Stadtgesellschaft zu öffnen und neue Möglichkeiten für das Entstehen von Öffentlichkeiten zu schaffen.

Organisation: Nastasja Bauknecht, Nastasia Dabringhaus, Luisa Emilie Hensel, Raphael Klug und Marco Struck in Kooperation mit Amon Nanz, Uli Ries, Martin Schmittseifer und Fabian Wetter von der stattInsel WESTSPITZE sowie Prof. Dr. Carolin Höfler, Mario Frank und Julian Hoffmann von der TH Köln

Mit freundlicher Unterstützung von Hendrik Arnold, Leiter der Metallwerkstatt, und Gerd Mies, Leiter der Holzbauwerkstatt der Köln International School of Design der TH Köln

Ort: stattInsel WESTSPITZE – Am Alten Güterbahnhof, Maarweg 172, 50825 Köln
Zeit: Mo., 20. Juni bis Mi., 06. Juli 2022
Präsentation & Get-together: Mi., 06. Juli 2022, 14.00 Uhr

Eine Veranstaltung der »Open Universities« der TH Köln und der Universität zu Köln, gefördert von der RheinEnergie Stiftung im Rahmen des Schwerpunktthemas »Gesellschaft und digitale Transformation«.

Bild: Renée Saja Harth, Ehemaliger Güterbahnhof Ehrenfeld, Köln, 2022.